Maximal 20 Grad in Bundesstuben und Schulzimmern
SVP-Geissbühler will fürs Klima Heizungen runterdrehen

Die Frühlingssession steht ganz im Zeichen der Klimastreiks. Sogar die SVP kommt nicht um einen Klimavorstoss herum: Die Berner Nationalrätin Andrea Geissbühler (42) will an den Heizreglern drehen.
Publiziert: 18.03.2019 um 19:56 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2019 um 14:51 Uhr
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Die Berner SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler will auch etwas fürs Klima tun.
Foto: Keystone
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Die Parlamentarier müssen sich warm anziehen! Die Berner SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler (42) will im Bundeshaus die Heizung runterdrehen. Und nicht nur dort. Auch in anderen Bundesstuben und in Schulzimmern landesweit sollen die Temperaturen in den kalten Monaten auf 20 Grad runter, fordert sie in einem Vorstoss. Dem Klima zuliebe.

Viele Massnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz, über die man derzeit diskutiere, würden der Konkurrenzfähigkeit von Schweizer Firmen schaden oder Schweizer Bürgerinnen und Bürger finanziell belasten, sagt Geissbühler. Solche Abgaben brächten zudem nichts. «Aber ich fand, wir können nicht immer nur sagen, was nicht gut ist – sondern müssen auch selbst Ideen haben.»

1 Grad weniger spart 6 Prozent CO2-Emissionen

Im Parlament stösst der Klima-Vorschlag der SVP-Politikerin, die bisher nicht gerade als Energiepolitikerin in Erscheinung getreten ist, auf Anklang. 25 Kollegen aus allen Parteien, darunter beispielsweise GLP-Vizepräsident Martin Bäumle (54), Grünen-Nationalrätin Maya Graf (57) und SP-Fraktionschef Roger Nordmann (45), haben den Vorstoss mitunterzeichnet. Er zielt primär auf Gebäude des Bundes. Aber auch Kantone und Gemeinden sollen sensibilisiert werden und die Heizung, zum Beispiel in Schulhäusern, runterdrehen. «Mit null Administration könnte man viel erreichen – und sogar Steuergelder sparen», sagt Geissbühler. «Auch Schüler könnten so etwas zum Klimaschutz beitragen.»

Die SVP-Nationalrätin verweist auf die gebräuchliche Formel, dass man mit einem Grad weniger etwa sechs Prozent CO2 beziehungsweise Heizkosten sparen kann. Gerade im Bundeshaus besteht somit massives Energiesparpotenzial. «Ein Kollege misst im Nationalratssaal jeweils die Temperatur: es sind bis zu 25 Grad. Das ist viel zu heiss!» 

Tatsächlich gelten 20 Grad für den Wohn- und Arbeitsbereich – je nach Ratgeber auch etwas mehr – als ideale Raumtemperatur. Im Schlafzimmer sind sogar nur 18 oder gar 17 Grad optimal. Laut dem WWF ist das Heizen für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen in der Schweiz verantwortlich.

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