Martin H. (38) flog die Unglücks-F/A-18
Der Vorzeigepilot von Ueli Maurer

Der Pilot, der sich aus der abgestürzten F/A-18 retten konnte, heisst Martin «Tinu» H.* (38). Es ist der Schweizer Vorzeige-Militärpilot von Ueli Maurer. Er half dem Bundesrat im Abstimmungskampf.
Publiziert: 17.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:53 Uhr
Von Beat Michel

Noch immer ist offen, warum die F/A-18 der Schweizer Armee in Glamondans (F) plötzlich an Höhe verlor und mit grosser Geschwindigkeit in den Boden krachte. Klar ist hingegen, wer am Steuerknüppel sass und sich in letzter Sekunde mit dem Schleudersitz retten konnte.

Es handelt sich um den Schweizer Vorzeige-Militärpiloten Martin «Tinu» H.* (38). Der Solothurner gilt als äusserst erfahren. Er hat über 3500 Flugstunden absolviert, allein 1100 auf der F/A-18, wie Armeesprecher Daniel Reist bestätigte.

Der Pilot wurde mittlerweile mit einer Ambulanz in die Schweiz transportiert. Er liegt verletzt im Spital. Wie BLICK weiss, geht es ihm aber den Umständen entsprechend gut.

Bundesrat Ueli Maurer machte Martin H. zum militärischen Aushängeschild für den schwedischen Kampfjet Gripen. Bei Maurers Kampagnenstart zur Beschaffung des Fliegers im Februar 2014 sass Martin H. an der Seite des Verteidigungsministers.

Dafür war er als erfahrenster unter den Testpiloten der ideale Mann. Zusammen mit zwei Kollegen hatte Tinu H. den Kampfflieger in Schweden auf Herz und Nieren geprüft.

Von September 2013 bis Juni 2014 lebte H. im westschwedischen Satenäs auf der Luftwaffenbasis F7 Wing und flog den Gripen täglich ein- bis zweimal.

In diesen Monaten wurde er von schwedischen Fluglehrern in allen Waffensystemen unterwiesen, trainierte Luftkampf, Erdkampf sowie Aufklärung. Nach dieser Ausbildung sollte Martin H. eigentlich in Schweden bleiben und dort selber Schweizer Piloten auf dem Gripen C ausbilden.

Es kam anders. Im letzten Mai schickte das Schweizer Stimmvolk die Beschaffung des Gripen bachab. Steil bergauf ging es hingegen mit der Kar­riere des Militärpiloten. Im März dieses Jahres beförderte ihn das VBS vom Hauptmann zum Major im Generalstab.

Bis die Absturzursache definitiv geklärt ist, werden noch Wochen, wenn nicht sogar Monate vergehen. Von offizieller Schweizer Seite heisst es nur, die Zusammenarbeit mit den französischen Behörden sei im Gange. Die Militärjustiz gibt nicht bekannt, wann die Trümmer des abgestürzten Kampfjets geborgen werden. Die französische Seite liess diese Woche verlauten, das Wrack werde am kommenden Montag freigegeben.

Die primäre Sorge gilt ohnehin der Verfassung des verletzten Piloten. Es hiess, er leide unter Rückenschmerzen. Wie und wann er sich die zugezogen hat, ist ungewiss. Ebenso, ob und wann er wieder fliegen wird.

* Name der Redaktion bekannt

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