Martin Bäumle zu seinem Rücktritt als GLP-Präsident
«Ich fühle mich fitter als jemals zuvor»

Im August wird Martin Bäumle sein Amt als GLP-Präsident nach zehn Jahren abgeben. Im Interview erklärt er seine Beweggründe und Zukunftspläne.
Publiziert: 19.05.2017 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:08 Uhr
Martin Bäumle, Noch-Parteipräsident der GLP, spricht über seinen Rücktritt.
Foto: Keystone
Interview: Sermin Faki

BLICK: Sie treten als GLP-Präsident zurück. Warum?
Martin Bäumle:
Nach zehn Jahren ist es Zeit, den Stab weiterzureichen. Der Moment ist gut gewählt: Wir haben sehr viel erreicht und konnten die Partei thematisch etablieren und personell breit aufstellen. Wir haben 19 Kantonalsektionen, eine starke Jungpartei, alles ist gut aufgegleist. Daher habe ich ein sehr gutes Gefühl, wenn ich die GLP nun in andere Hände gebe. 

Vor drei Jahren erlitten Sie einen Herzinfarkt. Haben auch gesundheitliche Gründe zu Ihrem Entscheid beigetragen?
Glücklicherweise nicht. Vor drei Jahren war das ein Thema, heute fühle ich mich fitter als jemals zuvor und könnte das Amt ohne weiteres noch länger ausüben. Doch wie heisst es so schön im Sport: Man soll sich auf dem Höhepunkt verabschieden, und nicht erst, wenn alle rundherum es fordern. Noch einmal: Es ist der richtige Schritt – sowohl für die Partei als auch für mich ganz persönlich. Denn ich bin in einem Alter, in dem man noch neue Herausforderungen annehmen kann.

Was planen Sie?
Noch nichts Konkretes. Es könnte eine Aufgabe in der Wirtschaft sein, etwas mehr Privatleben oder auch ein politisches Amt.

Das des Stadtpräsidenten von Dübendorf ZH, wo Sie ja heute schon in der Exekutive sitzen?
Das werde ich nach den Sommerferien entscheiden.

Sie sagen, dass jetzt andere die Partei schultern müssen. Weibliche Schultern? Mit einem Nationalratsmandat? Also die Berner Nationalrätin Kathrin Bertschy?
Dazu sage ich überhaupt nichts. Morgen wird der Parteivorstand über den weiteren Prozess entscheiden. Sicher ist nur eins: Mein Nachfolger, meine Nachfolgerin wird am 26. August an unserer Jubiläumsdelegiertenversammlung gewählt, wo wir zehn Jahre Grünliberale feiern können.

Sie sind das Gesicht der GLP. Fürchten Sie nicht, dass die Partei ohne dieses Aushängeschild straucheln könnte?
Nein, ich habe mich in den letzten Monaten mehr und mehr aus den Medien zurückgezogen, andere haben meinen Platz eingenommen. Das war auch das Ziel. Es heisst nicht, dass wir nicht weiterhin hart um jede Stimme kämpfen müssen. Und da helfe ich auch in Zukunft mit – in der GLP-Geschäftsleitung und als Nationalrat. Denn ich bin überzeugt, dass die GLP eine Zukunft in unserem Land hat.

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