Wassereinbruch stoppt Züge im Lötschbergbasistunnel
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Schon wieder!Wassereinbruch stoppt Züge im Lötschbergbasistunnel

Markant weniger Passagiere
Lötschberg bleibt vorerst einspurig

Nach einem erneuten Wassereinbruch ist der Lötschberg vorerst nur einspurig befahrbar. Von den damit verbundenen Zugsausfällen und Verspätungen sind aber deutlich weniger Passagiere betroffen. Wegen der Corona-Krise.
Publiziert: 19.03.2020 um 16:28 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2020 um 21:19 Uhr
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Schon zweimal legte ein Wassereinbruch den Lötschberg-Basistunnel lahm. Derzeit ist nur eine Röhre befahrbar.
Foto: ZVG
Ruedi Studer

Im Februar legte ein Wassereinbruch den Lötschberg-Basistunnel lahm. Fast zwei Wochen dauerte es, bis wieder beide Röhren befahrbar waren. Doch in der Nacht vom letzten Freitag auf Samstag kam es an gleicher Stelle erneut zu einem Wassereinbruch, so dass der Zugsverkehr wieder gestoppt werden musste.

Seit Sonntagnachmittag ist der Tunnel zwar zumindest einspurig befahrbar, doch die Aufräumarbeiten dauern noch immer an. «Eine Röhre bleibt immer noch mehrere Tage ausser Betrieb», sagt BLS-Mediensprecher Stefan Dauner zu BLICK. «Wir arbeiten daran, den Schlamm so schnell wie möglich wegzubringen.»

Der zweite Wassereinbruch war nämlich noch schlimmer als der erste. «Wir hatten es letztes Wochenende mit deutlich mehr Schlamm zu tun als noch im Februar», so Dauner. Um das Problem zu beheben, arbeitet das Bahnunternehmen BLS an einer langfristigen Lösung. Dazu gibt es im Moment aber noch keine Details. «Zurzeit werden mehrere Varianten ausgearbeitet und danach mit den Behörden besprochen», erklärt er.

Bergwasser-Problem lösen

Das Problem, das dabei gelöst werden muss, ist der Wasserhaushalt im Berg. Dieser ist gemäss Geologen nicht genau vorhersehbar. Denn der Lötschberg besteht aus verschiedenen Gesteinsschichten. Dort, wo das Wasser eingetreten ist, besteht die Schicht aus Kalkstein mit Karststrukturen.

Zwar wurde schon beim Bau des Basistunnels versucht, dass aus dieser Karstquelle zu kanalisieren. «Bei den Ereignissen im Februar und März 2020 hat diese Quelle viel mehr Wasser geführt, was zum Wassereintritt in den Tunnel führte», so Dauner. «Warum es mehr von diesem Bergwasser hatte, lässt sich nicht erklären. Es ist ein natürliches Phänomen.»

Teures Naturphänomen

Ein Phänomen, das die Bahnbetreiber teuer zu stehen kommt. Alleine die provisorischen Massnahmen belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Franken.

Sicher sei der Tunnel aber trotzdem, betont Dauner. So werde der Tunnel durch Experten überwacht. Zudem würden über 100 Kameras und diverse Sensoren das Tunnelgeschehen im Auge behalten. «So konnten wir auch beim erneuten Eintritt des Schlamms den Tunnel aus unserer Betriebszentrale unverzüglich schliessen.»

Markant weniger Reisende

Obwohl vorerst nur eine Röhre befahrbar ist, bleiben die Einschränkungen für Reisende überschaubar. Die IC8-Doppelstöcker der SBB zwischen Romanshorn und Brig können derzeit durch den Basistunnel fahren. «Im Bereich des Schadens fahren die Züge mit maximal 60 Stundenkilometer», erklärt der BLS-Mann. «Das bedeutet eine Verspätung von wenigen Minuten.» Die IC61-Züge zwischen Spiez und Brig hingegen fallen aus. Und die Eurocity-Züge fahren teils durch den Basistunnel, teils über die Bergstrecke – also via Kandersteg-Goppenstein.

Allerdings betreffen die Ausfälle und Verspätungen weniger Pendler als auch schon. Denn aufgrund der Corona-Krise sind die Zahlen deutlich zurückgegangen. Im IC8, der wie bisher im Stundentakt durch den Basistunnel verkehrt, sind seit den vom Bundesrat beschlossenen Einschränkungen «markant weniger Reisende unterwegs», so SBB-Sprecher Reto Schärli. Genaue Zahlen liegen ihm aktuell nicht vor.

«Auch das Wallis steht still!»

Fakt ist, vor der Krise fuhren täglich gut 13'000 Passagiere durch den Lötschberg. Nun sind es massiv weniger. BLS-Sprecher Dauner: «Generell sind zurzeit ungefähr 50 Prozent weniger Reisende an den Bahnhöfen und in den Zügen unterwegs. Wir gehen davon aus, dass die Zahl weiter sinken wird.»

Das beobachtet auch CVP-Nationalrat Philipp Matthias Bregy (41) so, der derzeit selber weitgehend im Homeoffice arbeitet. «Die Walliser halten sich an die Vorgaben und pendeln nur, sofern notwendig», berichtet er. Zudem würden auch kaum mehr Gäste ins Wallis fahren. «Auch das Wallis steht still!»

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