Umwelt- und Klimaschutz ist der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) ein Anliegen. Arbeitnehmerschutz auch. Im Sommer hat die EZV daher beschlossen, von der Hitze besonders geplagte Arbeitnehmer kostenlos mit Mineralwasser zu versorgen.
Anstatt Unmengen von PET-Flaschen zu kaufen, hat sich die EZV für eine «nachhaltige und ökonomische Lösung» entschieden: Alle 6000 Mitarbeiter – unter anderen Zöllner und Grenzwächter – erhielten kostenlos eine eigene Trinkflasche, die sie selbst mit Wasser füllen können.
Die Flasche kommt aus Amerika
Ökologisch ist das schon – aber nachhaltig? Die Flaschen hat die EZV nämlich nicht etwa bei einem Schweizer Produzenten bestellt, sondern von einem amerikanischen Hersteller bezogen. In die Kränze kamen die Produkte der Firma Hydro Flask aus dem US-Bundesstaat Oregon, wie Sprecher Michael Steiner BLICK-Informationen bestätigt.
Insgesamt hatte der Auftrag ein Volumen von 150'000 Franken. Die Schweizer Wirtschaft – etwa die Firma Sigg, die in Frauenfeld noch Trinkflaschen produziert – profitiert jedoch kaum. Lediglich die Schweizer Handelsfirma Trikora AG wurde beauftragt, die Flaschen zu beschaffen und zu bedrucken.
Im Feldversuch versagten die Schweizer
Doch warum bestellt der Schweizer Zoll nicht bei Schweizer Firmen? Dazu erklärt Sprecher Steiner, die Zollverwaltung habe in einem «Feldversuch» insgesamt sieben Flaschen von fünf verschiedenen Herstellern geprüft. «Die Flasche Hydro Flask hat sich dabei als ideale Lösung für die Bedürfnisse der EZV herausgestellt.» Sie sei robust, pulverbeschichtet, praktisch in der Anwendung und verfüge über die nötige Isolationsfunktion bei Hitze und Kälte.
Gemäss Steiner sind auch zwei Schweizer Sigg-Flaschen im Feldversuch getestet worden – beim Schweizer Zoll aber offensichtlich durchgefallen.