5000 Teslas spuckt die Gigafactory im Grünheide (D) pro Woche aus, wie der E-Autobauer Ende März bekannt gab. Die Fabrik vor den Toren Berlins ist die erste Tesla-Produktionsstätte in Europa.
Die Firma von Elon Musk (51), dem zwischenzeitlich reichsten Manns der Welt, plant bis Ende Jahr am Rand der deutschen Hauptstadt rund 250'000 Teslas zu produzieren. Vom Band geht derzeit nur das Model Y, später soll die mittelgrosse Limousine Model 3 dazukommen. Im Endausbau will Musk im brandenburgischen Grünheide eine Million E-Autos im Jahr produzieren.
Interessantes Nebenprodukt
Aber Tesla verkauft nicht bloss Stromer. Sondern der E-Fahrzeug-Konzern macht auch Geld mit einem interessanten «Nebenprodukt». Da das Unternehmen ausschliesslich Elektro-Autos produziert, deren CO₂-Ausstoss auf der Strasse 0 Gramm beträgt, ist Tesla ein gefragter Partner für andere Hersteller.
Musks Firma hat sich 2019 in Europa mit Fiat-Chrysler zu einer Emissionsgemeinschaft zusammengeschlossen – und lässt sich diese Partnerschaft fürstlich bezahlen. Dafür werden die Teslas bei der Berechnung der CO₂-Grenzwerte mit einberechnet – und Fiat-Chrysler musste 2020 für seine PS-starken und viel CO₂ ausstossenden Modelle keine Strafsteuer zahlen. Wie ein Analyst der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte, finanzierte der von Fiat beherrschte Konzern Musk damit gar die Gigafactory in Deutschland.
Noch mehr Power
Inzwischen hat Fiat-Chrysler mit PSA (Peugeot) fusioniert. Die Firma heisst jetzt Stellantis. Der Konzern ist gemessen an den Stückzahlen nun der viertgrösste Autobauer der Welt. Elon Musk steht damit ein noch viel grösserer Partner zur Seite.
Wie Bloomberg berichtete, hatte Tesla die Partnerschaft mit Fiat-Chrysler (FCA) im Frühling 2019 besiegelt. FCA soll dafür laut Schätzungen 1,8 Milliarden Euro bis 2023 zahlen, wie die Nachrichtenagentur schrieb. Laut dem Analysten Ben Kallo von Baird & Co. unterscheidet man solche Sondereffekte zwar von der operativen Entwicklung eines Unternehmens, «aber der Wirkung nach finanzieren sie die europäische Fabrik von Tesla», sagte er.
US-Subventionen locken
Am Standort der deutschen Gigafactory wollte Musk neben Autos im grossen Stil auch Batteriezellen herstellen, wovon zwar auf der Website noch immer die Rede ist. Doch eigentlich hatte Musk sogar die weltgrösste Batteriefabrik ansiedeln wollen.
Nun soll Tesla die Pläne für die Batteriefabrik im brandenburgischen Grünheide aber zurückgeschraubt haben, wie Medien berichten. Musk wolle in den USA von den neuen und weit höheren Fördergeldern für Elektroautobauer profitieren.