Lukas Reimann fordert mehr Volksnähe
Politiker sollen 2. Klasse fahren

Eingequetscht in der 2. Klasse nach Bern fahren – das könnte bald Parlamentariern und Bundesangestellten blühen, wenn es nach SVP-Nationalrat Lukas Reimann geht. Er fordert, dass der Bund das 1.-Klasse-Gernalabonnement durch ein 2.-Klasse-GA ersetzt.
Publiziert: 02.12.2016 um 09:19 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:55 Uhr
Wenn die «Volksnähe» physisch wird: Gedränke in der 2. Klasse in der Zürcher S-Bahn.
Foto: Keystone/Gaetan Bally

Das Thema der Woche im Parlament heisst: Sparen! Jetzt kommt SVP-Nationalrat Lukas Reimann (SG) mit einem neuen Sparvorschlag, mit dem er sich auch unter seinen Politikerkollegen wenig Freunde machen wird.

Der Bund soll Bundespolitikern, SBB-Kadern und auch gewissen Bundesangestellten nur noch ein 2.-Klasse-GA statt wie bisher eines für die 1. Klasse zahlen, fordert er laut «20 Minuten» in einer Motion.

Mindestens 600’000 Franken Sparpotenzial

Nationalrat Lukas Reimann
Foto: Sabine Wunderlin

Ab dem 11. Dezember tritt der neue Fahrplan in Kraft, ein 1.-Klasse-GA kostet dann 6300 Franken. Allein mit einem Klassenwechsel aller Parlamentarier liessen sich die Kosten jährlich um 600’000 Franken reduzieren, rechnet Reimann vor. «Insgesamt könnten Millionen eingespart werden.» Auch der «Volksnähe» wäre der Schritt zuträglich, glaubt er.

Der Pendlervertreter Kurt Schreiber könnte sich vorstellen, dass mancher Politiker die Pendlerprobleme dadurch besser verstünde, wie «20 Minuten» schreibt. Allerdings bestehe das Risiko, dass sie stattdessen gleich aufs Auto umstiegen.

Edith Graf-Litscher (SP/TG) spricht von einer Pseudo-Sparmassnahme, die neue Probleme schaffe: Der Platz in der 2. Klasse würde dadurch noch knapper.

Neben den Parlamentariern und 313 Bundesangestellten erhalten auch 17’000 SBB-Mitarbeiter ein 1.-Klasse-GA. Nichtkaderleute müssen bei den SBB allerdings einen Teil selbst bezahlen. Zudem seien die Abos ein Lohnbestandteil, erklärt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi. (shu)

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