Lukas Hartmann über die räumliche Trennung von Simonetta Sommaruga
«Vielleicht führt es irgendwann auseinander»

Getrennte Wohnungen, gemeinsames Leben: Schriftsteller Lukas Hartmann spricht erstmals über das neue Arrangement mit seiner Ehefrau, Bundesrätin Simonetta Sommaruga. «Vielleicht führt es irgendwann auseinander», sagt er.
Publiziert: 19.08.2016 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:21 Uhr
«Wir leben unter der Woche in getrennten Sphären»: Schriftsteller Hartmann über den Auszug von Justizministerin Sommaruga aus dem gemeinsamen Haus.
Christoph Lenz

Seit kurzem lebt Schriftsteller Lukas Hartmann (71) alleine. Anfang Sommer ist seine Partnerin, Bundesrätin Simonetta Sommaruga (56), aus dem gemeinsamen Haus in Spiegel bei Bern ausgezogen. Schnell machten Trennungsgerüchte die Runde. Doch Sommarugas Justizdepartement dementierte umgehend. Das Paar, das seit rund 30 Jahren liiert ist, habe sich lediglich für eine räumliche Trennung entschieden.

Offenbar hat der Auszug die Liebe zwischen der Magistratin und dem Literaten neu belebt. «Die ersten Erfahrungen sind gut. Wir haben beide Geschmack gefunden an dieser Situation», sagt Lukas Hartmann im Interview mit der «Schweizer Illustrierte». Es sei eine kreative Form, mit dem umzugehen, was sie in den letzten Jahren erlebt hätten. «Wir versuchen, mit den zwei Wohnungen etwas Neues zu erfinden. Andere Paare machen das übrigens auch.»

Auf dem Höhepunkt: Simonetta Sommaruga nach ihrer Wahl zur Bundespräsidentin 2014 mit Lukas Hartmann (r.) und seinem Stiefsohn Jonas Lehmann (l.).

Ursache für die räumliche Trennung waren die unterschiedlichen Bedürfnisse von Sommaruga und Hartmann. «Unter der Woche ist Simonetta ja so unendlich beschäftigt mit all den Terminen, Gesprächen und Entscheidungen.» Er wiederum sitze meist sehr verinnerlicht Zuhause am Schreibtisch, erzählt Hartmann. «Wir haben gemerkt, dass das schlecht zusammengeht.»

Sommaruga sei nach all den Gesprächen im Bundeshaus oft erschöpft und müde nach Hause gekommen. Da wolle man zuerst einfach mal abschalten. Er hingegen, der oft den ganzen Tag alleine verbringe, wollte vielleicht reden, so Hartmann. «Deshalb leben wir jetzt unter der Woche in getrennten Sphären. Zwischendurch treffen wir uns aber auch. Am Wochenende machen wir ab: Ich bei dir oder du bei mir?» 

Die Magistratin und der Literat: Lukas Hartmann und Simonetta Sommaruga nach ihrer Wahl zur Bundesrätin 2009.

Auch in die Sommerferien seien sie gemeinsam gefahren, so Hartmann weiter. «Wir waren jetzt gerade in London. Ganz casual. Es war sehr schön.»

Obwohl das Beziehungsexperiment gut angelaufen ist: Schriftsteller Lukas Hartmann, der soeben einen neuen Roman über einen Mörder veröffentlicht hat, lässt Fragen zur Zukunft des Paares offen. «Wir wissen auch nicht, wie es weitergeht. Vielleicht führt es irgendwann auseinander, vielleicht auch nicht. Das Schöne an unserer Lösung ist: Wir können es gestalten. Routine ist tödlich. Leben, also Lebendigkeit, ist in der Beziehung etwas Zentrales.»

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