Lockerungen in Sicht
Infektionen gehen um ein Drittel zurück

Die Corona-Infektionen nehmen ab, auch die Hospitalierungen gehen zurück. Der oberste Gesundheitsdirektor der Schweiz, Lukas Engelberger, ist für eine schrittweise Lockerung der Corona-Massnahmen.
Publiziert: 11.02.2022 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2022 um 15:08 Uhr
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Lukas Engelberger, oberster Gesundheitsdirektor der Schweiz, bevorzugt eine Lockerung der Corona-Massnahmen in zwei Schritten.
Foto: keystone-sda.ch

Engelberger befürwortete eine schrittweise Öffnung. «Aus sozialer oder psychologischer Sicht ist diese Lösung besser», sagte er in einem Interview, das von den französischsprachigen Zeitungen der Mediengruppe Tamedia verbreitet wurde. Wenn alles auf einmal geöffnet werde, entstehe der Eindruck, die Pandemie sei vorbei.

Derzeit sei ein Drittel der Tests in der Schweiz positiv und täglich würden etwa 15 Todesfälle registriert, sagt der Basler Gesundheitsminister. «Wir müssen verhindern, dass die Zahlen wieder ansteigen.»

Sämtliche Zentralschweizer Kantonsregierungen hatten den Bundesrat diese Woche aufgefordert, die Corona-Massnahmen in einem Schritt am 17. Februar aufzuheben. Die meisten anderen Kantone sind vorsichtiger. Bei der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Krankenhäusern sind die Kantone gespalten. «Die Meldepflicht und die Isolation müssen bestehen bleiben», forderte Engelberger. Auch eine Teststrategie müsse beibehalten werden.

Lage in Spitälern angespannt

Auch wenn vieles auf die Lockerung der Massnahmen hindeutet, bleibt die Lage in den Spitälern angespannt, wie der Berufsverband der Pflegefachpersonen (SBK) mitteilte. Das Pflegepersonal ist durch die Pandemie erschöpft und nun sind die Spitäler daran, aufgeschobene Eingriffe nachzuholen.

Im Vergleich zur Vorjahresperiode waren gemäss Jobradar im vierten Quartal des vergangenen Jahrs 12'300 Pflegestellen offen und damit 1000 mehr als im Schlussquartal 2019, dem Jahr vor der Pandemie. Um die Pflegequalität zu halten, müsse die Arbeitgeberseite mehr zur Unterstützung des vorhandenen Personals tun.

Fälle gehen um 30 Prozent zurück

Am Freitag zählte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz und in Liechtenstein innerhalb von 24 Stunden 22'221 neue Coronavirus-Ansteckungen. Gleichzeitig registrierte das BAG 18 neue Todesfälle und 137 Spitaleinweisungen. Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG Meldungen über 33'386 bestätigte Neuinfektionen, 167 Spitaleintritte und 18 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 33,4 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 18 Prozent ab.

Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 683 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 79,10 Prozent. 23,10 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

68,52 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,47 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,81 Prozent geimpft. Ausserdem haben 40,70 Prozent der Gesamtbevölkerung und 75,28 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. (SDA)

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