Wer ab dem Herbst mit dem Regionalzug von Arth-Goldau SZ nach Biberbrugg SZ fährt, könnte es miterleben: Zwar sitzt vorne noch ein Lokführer, doch der hat wesentlich weniger zu tun: Die Südostbahn (SOB) möchte auf dieser einen teilautomatischen Fahrbetrieb testen, dies berichtet die «NZZ».
Dabei handelt es sich demnach um ein Fahrassistenzsystem, das die Geschwindigkeit selbstständig einstellt. Dem Zug werde die vorgegebene Geschwindigkeit oder ein fahrplanmässiger Halt übermittelt, sagt die SOB gegenüber der Zeitung. Der Lokführer überwacht derweil das System und übernimmt Nebenarbeiten. Mit dem Versuch wolle man die Vor- und Nachteile, etwa auf den Fahrplan und die Auswirkungen auf das Personal auswerten, so die Bahn.
Kritik der Gewerkschaft
Kritik kommt von der Vereinigung der Schweizer Lokführer und Anwärter. Es werde aufgefordert, die Zugführung zu übergeben, folglich übernehme die SOB eine Mitverantwortung. Die Monotonie führe zu einer verminderten Aufmerksamkeit. Sie befürchten auch, dass es schwieriger wird, neue Lokführer zu finden.
Die SOB wehrt sich gegenüber der «NZZ». «Die Sicherheit unserer Fahrgäste, Mitarbeiter, Fahrzeuge und der Infrastruktur steht an oberster Stelle.» Auch das Lokpersonal sei im Kernteam des Projekts vertreten.
Schon jetzt testet die SOB autonom fahrende Züge – allerdings bislang nur in nächtlichen Betriebspausen. Die Ausweitung benötigt eine weitere Bewilligung. Doch diese gibt es bislang noch nicht, sagt das Bundesamt für Verkehr.