Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind zwischen 2012 und 2014 von 21,3 Prozent auf 19,5 Prozent stetig zurückgegangen. 2016 betrugen sie gemäss den Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) 19,6 Prozent.
Die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern seien teilweise auf strukturelle Faktoren zurückzuführen, die gleichzeitig mit persönlichen Merkmalen (Alter, Ausbildung, Dienstjahre), mit den Merkmalen der im Unternehmen besetzten Stelle und mit dem ausgeübten Tätigkeitsbereich zusammenhängen würden, schreiben die Statistiker des Bundes. Sie sind also erklärbar.
Steigt Diskriminierung an?
Allerdings: 42,9 Prozent dieser Lohnunterschiede sind laut BfS unerklärt, deuten also auf Diskriminierung hin. Und dieser unerklärte Anteil wächst sogar an: 2012 waren es 40,9 Prozent gewesen, 2014 nur noch 39,1 Prozent. Und jetzt wieder 42,9 Prozent.
Dieser unerklärte Anteil entsprach 2016 durchschnittlich 657 Franken pro Monat, gegenüber 585 Franken im Jahr 2014, und variiert je nach Wirtschaftszweig stark. Im Gastgewerbe entsprach der unerklärte Anteil gemäss BfS-Mitteilung beispielsweise im Schnitt 327 Franken pro Monat (80,3%). Im Detailhandel waren es monatlich 702 Franken (65,4%), in der Maschinenindustrie 964 Franken (52,5%) und im Kredit- und Versicherungsgewerbe 1297 Franken (30,6%).
Staat schneidet besser ab
Im öffentlichen Sektor – bei Bund, Kantone und Gemeinden also – lag der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern nur bei 16,7 Prozent. Und auch die vermutete Diskriminierung ist geringer als in der Privatwirtschaft: der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern beträgt 34,8 Prozent. Das macht pro Monat 522 Franken aus. (nmz)