Für FDP-Ständerat Andrea Caroni (39) ist die Sache klar: Dass der Bundesrat den Corona-Notstand verhängt habe, sei richtig gewesen. Doch mit diesem «Holzhammer» – acht Millionen Menschen in den Lockdown zu zwingen – müsse jetzt Schluss sein.
«Es ist gefährlich, sich einzunisten. Das Land mittelfristig lahmzulegen und uns nur noch zu fragen, wie wir alle staatlich durchfüttern können mit Geld, das wir dann auch nicht mehr haben», so der Ausserrhoder auf Blick TV. «Nach Ostern brauchen wir eine Perspektive.» Caroni fordert, dass schrittweise wieder zu einem «normalen Leben» übergegangen wird.
Kritischen Moment Ostern abwarten
Anders sieht es SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen (41). Diese Diskussion über schnelle Lockerungen sei «gefährlich», sagt sie. «Mit dem Osterfest kommt jetzt ein kritischer Moment. Wir müssen um jeden Preis verhindern, dass jetzt falsche Signale ausgesendet werden und die Leute sich nicht mehr an die Massnahmen halten.»
Es sei ein medizinischer Entscheid, ab wann man Wirtschaft und Gesellschaft wieder öffnen könne. Oberste Priorität müsse haben, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Virologe warnt vor Experimenten
Auch Andreas Cerny, Professor für Infektiologie, warnt vor «Experimenten». Jetzt zu lockern, sei sicher verfrüht. «Das Bewusstsein, wie gefährlich die Krankheit ist, entwickelt sich gerade erst», sagt er.
Caroni hingegen findet, man müsse jetzt dafür sorgen, dass die 2,5 Millionen Risikopersonen – Kranke und Senioren – durch Isolation geschützt würden. Der Rest der Bevölkerung soll wieder normal leben, arbeiten und zur Schule gehen. (sf)