Im Editorial der aktuellen «Weltwoche» versucht Chefredaktor Roger Köppel (53) die Frage abzuhandeln, ob Sexyness und Feminismus zusammen geht. «Klar», findet der SVP-Nationalrat und Zürcher Ständeratskandidat. Der Fall der «bildhübschen» Ratajkowski (27) würde das beweisen.
Ratajkowski ist Schauspielerin, Model und nach eigenen Angaben auch Feministin. Sie sieht tatsächlich «umwerfend» und «extrem sexy» aus, meint der SVP-Mann und schreibt ganz offensichtlich erregt, «das Relief ihrer perfekten Brüste unter makelloser weisser Baumwolle» sei, «Pardon, fast mit Händen zu greifen».
Halbnackt an Demos gegen Sexismus
«Interessant», findet Köppel, «dass sie konsequenterweise auch dann wie ein Erotik-Modell auftritt, wenn sie sich an feministischen Kundgebungen gegen männliche Wollust und Sexismus» beteilige.
Diese Strategie geht laut dem dreifachen Familienvater auch auf: Superschöne Frauen würden sich den Frieden mit den weniger schönen Frauen erkaufen, indem sie sich zu Feministinnen erklären. «Was Ratajkowski macht, ist so etwas wie Ablasshandel, nur kostengünstiger. Sie gibt sich als Feministin, um ihre erotischen Vorteile zu verwerten, ohne die anderen Frauen gegen sich aufzubringen.»
«Feminismus ist die Rache der weniger schönen Frauen an den Männern mit den schöneren Frauen»
Dass andere Feministinnen das dennoch kritisieren, erklärt Köppel in Altherren-Manier so: «Feminismus ist die Rache der weniger schönen Frauen an den Männern mit den schöneren Frauen. Das Beispiel Ratajkowski zeigt allerdings, dass auch die schönen Frauen ins Visier der Frauen geraten können. Nichts ist mitleidloser als der weibliche Konkurrenzkampf.» (nmz)