Berset: «Wir können Corona!»
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Zuversicht beim Bundesrat
Berset: «Wir können Corona!»

Das Rennen um einen Corona-Impfstoff ist jetzt auch für die Schweiz eröffnet. Das Verteidigungsdepartement und das Innendepartement sollen Vertragsverhandlungen mit Impfstoffherstellern aufnehmen.
Publiziert: 20.05.2020 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2020 um 17:47 Uhr
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Das Innendepartement um Bundesrat Alain Berset...
Foto: Keystone
Berset: «Wir können Corona!»
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Zuversicht beim Bundesrat:Berset: «Wir können Corona!»

Der Bundesrat steigt in das Rennen um einen Corona-Impfstoff. Das Verteidigungsdepartement um Bundesrätin Viola Amherd (57) und das Innendepartement um Bundesrat Alain Berset (48) sollen Vertragsverhandlungen mit Impfstoffherstellern aufnehmen. «Der Bundesrat rechnet mit Kosten von rund 300 Millionen Franken für die erforderlichen Impfdosen und die Absicherung der Verfügbarkeit.»

Noch heute Morgen sorgte Albert Baehny (67), Chef des Schweizer Pharamzulieferer Lonza, für Aufsehen: Seine Firma forscht auf Hochtouren nach einem Impfstoff. Doch über die Frage, wer den diesen danach bekommt und ob wie die Verteilung ablaufen werde, habe man schlicht «noch keine Zeit» gehabt zu diskutieren, so der Manager im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». «Wir besitzen den Impfstoff eben nicht. Der gehört der Firma Moderna. Und sie wird entscheiden, an wen er verkauft wird.»

Auch Berset gab an der Medienkonferenz zu, dass der Bedarf weltweit gross sein wird, wenn der Impfstoff dann mal vorhanden ist. Man müsse aber die Verteilung weltweit sichern, es könne nicht sein, dass nur die Herstellungsländer zum Zug kommen, so Bundesrat Berset. Und: «Das darf keine Geldfrage sein.»

Optimistischer Koch

Viele Unternehmen forschen derzeit nach einem Impfstoff, dass Rennen dürften schlussendlich nur ein oder zwei Unternehmen machen. Der Bund sei am Endprodukt interessiert und nicht an den einzelnen Bestandteilen, so Berset.

Daniel Koch (65) vom Bundesamt für Gesundheit gibt sich optimistisch, dass auch die Schweiz genügend Impfdosen bekommt. Das sei nicht das erste Mal, dass Impfstoffe auf der Welt verteilt werden müssen. «Wir geben alles, um für die Bevölkerung einen Zugang herzustellen.» Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setze sich für eine faire Verteilung ein.

14,2 Milliarden Franken für die Arbeitslosenversicherung

Die Arbeitslosenkasse soll erneut mit 14,2 Milliarden Franken unterstützt werden. Die Zunahme der Kurzarbeit habe dazu geführt, dass sich die Arbeitslosenversicherung erheblich verschuldet habe.

Um eine Erhöhung der Lohnbeiträge zu vermeiden, will der Bundesrat dem Parlament einen Nachtragskredit von über 14 Milliarden unterbreiten.Mit den Lockerungen wird auch das Recht auf Kurzarbeit wieder etwas eingeschränkt. Details gibt es hier.

Halleluja! Bundesrat rettet Pfingstgottesdienst

Der Bundesrat beschleunigt die Lockerungen erneut. Ab dem 28. Mai dürfen wieder Gottesdienste mit einem Schutzkonzept stattfinden. Damit können schon ab Pfingsten wieder Messen abgehalten werden.

Der Bundesrat hat ausserdem einen Ausblick auf den 8. Juni gegeben. So sollen im nächsten Lockerungsschritt die Campingplätze nun ebenfalls wieder öffnen dürfen. Ausserdem fällt die Regel, dass in Restaurants maximal vier Personen an einem Tisch sitzen dürfen. Auch Treffen mit mehr als fünf Personen sollen wieder stattfinden dürfen. Definitiv darüber entschieden wird aber erst an der Bundesratssitzung von nächster Woche. Die Öffnungen gibt es hier in der Übersicht.

Gesundheitsminister Berset zieht ein positives Zwischenfazit beim Umgang mit dem Coronavirus. Die Bevölkerung kenne die Regeln und halte sich grösstenteils daran. Weitere Anstrengungen seien aber nötig: «Wir möchten nicht vor der Ziellinie stolpern.» Und er gibt sich optimistisch: «Wir können Corona!» (brb/SDA)

Massnahmen zum Coronavirus PK Bundesrat 20. Mai 2020 15899883

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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