Linke und Bürgerliche fordern
Mehr politische Bildung an Berufsschulen

Staatskunde braucht im Lehrplan mehr Gewicht. Das habe auch die Pandemie klargemacht, meinen Vertreter aller politischen Richtungen.
Publiziert: 21.03.2021 um 11:00 Uhr
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SP-Nationalrätin Nadine Masshardt.
Foto: Keystone
Simon Marti

Linke Parlamentarierinnen und bürgerliche Politiker wollen der politischen Bildung an Berufsschulen mehr Gewicht verleihen. Sie soll «als besondere Leistung im öffentlichen Interesse» definiert und letztlich finanziell besser unterstützt werden. So will es eine parlamentarische Initiative der SP-Nationalrätin Nadine Masshardt (36, BE).

Ihr Vorstoss findet breite Unterstützung – Die-Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat ihn ebenso unterschrieben wie SVP-Nationalrat Lukas Reimann.

Ein erster Anlauf in der vergangenen Legislatur scheiterte zwar, im neuen Parlament aber dürfte das Anliegen mehrheitsfähig sein. «Das Stimmrechtsalter 16 hat die Richtung aufgezeigt. So wichtig dieser Entscheid ist, er sollte mit einer Stärkung der politischen Bildung einhergehen», sagt Masshardt.

Politische Bildung soll grössere Bedeutung erhalten

Auch die Auswirkungen der Pandemie belegten die Notwendigkeit des Begehrens: «Covid hat gezeigt, wie wichtig das Verständnis unserer Institutionen und unserer politischen Kultur ist. Ich möchte ein Signal setzen, dass wir hier noch mehr investieren.»

Dabei sei es jedoch wichtig, Gymnasien und Berufsschulen nicht gegeneinander auszuspielen. Auch in den Mittelschulen und in der Volksschule sollte die politische Bildung eine grössere Bedeutung erhalten, so Masshardt. Allerdings hat dort nicht der Bund das Sagen, sondern die Kantone – daher die Beschränkung auf Berufsschulen.

Das bedeute nicht, dass heute generell zu wenig getan werde. Masshardt: «Aber die Lehrpläne sind eng, und es hängt nicht zuletzt vom Engagement der Lehrpersonen ab, welche Inhalte tatsächlich vermittelt werden.»

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