Die Aargauer SP-Ständerätin Pascale Bruderer (39) und Mann Urs Wyss haben sich getrennt. Schon seit letztem Jahr sind sie kein Paar mehr, wie die «Schweizer Illustrierte» heute berichtet. Trotzdem leben die beiden weiter unter einem Dach: «Wir sind weiterhin gemeinsam als Familie in Nussbaumen wohnhaft», lässt sich Bruderer in der «Aargauer Zeitung» zitieren. Mehr wollte sie dazu nicht sagen.
Eine der beliebtesten Politikerinnen
Bruderer und Wyss hatten 2009 geheiratet. Sie haben zusammen zwei Kinder, Juliana (5) und Amélie Nayla (2).
Bruderer gilt als eine der beliebtesten Politikerinnen der Schweiz. Sie war 24 Jahre jung, als sie 2001 mit der Wahl in den Nationalrat für den Kanton Aargau die nationale Politbühne betrat. Vorher war sie als Einwohnerrätin in Baden AG, wo sie auch aufgewachsen ist, tätig.
Ein wichtiger Meilenstein in ihrer Politkarriere war die Wahl zur höchsten Schweizerin: Im Parlamentsjahr 2009/2010 präsidierte sie den Nationalrat. Sie wurde nicht nur mit einem Glanzresultat gewählt, wegen ihrer umsichtigen Verhandlungsführung zollten ihr auch alle Lager Respekt. Darum gilt sie im Bundeshaus noch immer als geschickte Brückenbauerin über die Parteigräben hinweg. Wenig überraschend erhielt sie 2011 dann auch den Swiss-Award in der Sparte Politik.
Nach zehn Jahren im Nationalrat trat Bruderer 2011 für die Ständeratswahlen in ihrem Heimatkanton an. Im bürgerlichen Aargau eine für eine Sozialdemokratin fast unlösbare Aufgabe.
Bruderer ging mit einem Handicap ins Rennen. Kurz nach ihrer Nomination gab sie bekannt, dass sie mit ihrem zweiten Kind schwanger sei. Das führte denn auch zu einer Debatte, vor allem aus der SVP, die um ihren Ständratssitz bangte und ihn mit Fuhrhalter Ulrich Giezendanner verteidigen wollte.
Die härteste Aussage kam von der SVP-Vizepräsidentin Nadja Pieren: «Ich finde es eine egoistische Entscheidung, Ständeratswahlkampf und Familiengründung gleichzeitig zu planen.» Nichtsdestotrotz wurde Bruderer gewählt.
Privatsphäre respektieren
Zuletzt hat Bruderer politisch für Aufsehen gesorgt, als sie sich öffentlich mit Ständerat Daniel Jositsch für einen liberalen Flügel in der SP engagierte. Nach dem SP-Parteitag in Thun BE, wo Bruderer die Rückweisung eines Papiers zur «Wirtschaftsdemokratie» forderte, um es so zu überarbeiten, «dass es mit dem Konzept der sozialen Marktwirtschaft übereinstimmt», erntete sie wieder harsche Kritik – diesmal aus der SP.
Dem BLICK wollte Bruderer keine weiteren Auskünfte geben und bat darum, die Privatsphäre ihrer Familie zu respektieren. (wif)