Sollen künftig alle Schweizer Rentner zehn Prozent mehr AHV-Gelder kassieren? Nein, findet in der neuen GfS-Umfrage eine Mehrheit von 52 Prozent. Das gegnerische Lager hat damit im Vergleich zur letzten Umfrage um neun Prozentpunkte zugelegt. Damit zeichnet die GfS-Umfrage ein klareres Bild als die Erhebung von Tamedia. Sie sagte nur einen Nein-Anteil von 49 Prozent voraus.
Genau so viel verloren haben die Befürworter. Aktuell würden noch 40 Prozent der teilnahmewilligen Stimmberechtigten ein Ja in die Urne legen. Gemäss dem Team von Politologe Claude Longchamp geht der Trend «klar zu Nein».
Besonders deutlich fällt dieser in der Deutschschweiz aus, in der Romandie ist die Zustimmung sogar um drei Prozentpunkte auf 54 Prozent gestiegen. Das dürfte den Promotoren aber nicht zum Sieg reichen.
Zustimmung zur Grünen Wirtschaft
Höher fällt die Zustimmung zur Initiative für eine grüne Wirtschaft aus. Aktuell würden 51 Prozent dem Anliegen zustimmen, das die Umweltbelastung reduzieren will. Das ist im Vergleich zur ersten Welle der Befragung ein Rückgang um zehn Prozentpunkte. Das Contra-Lager hat um deren 14 auf 38 Prozent zugelegt.
Bei den Initianten bleibt man aufgrund der Resultate optimistisch. Grünen-Vize Bastien Girod sagt: «Wir können am 25. September Geschichte für künftige Generationen schreiben.»
Dank der Unterstützung von Roche-Vize Andre Hoffmann werde immer mehr Leuten klar, dass die Initiative nicht nur für die Umwelt sondern auch die Wirtschaft ein Gewinn sei. «Die Ja-Kampagne hat sicher seit Sonntag auch in Deutschschweiz wieder Boden wett gemacht», ist er überzeugt.
Ein ja geben dürfte es zum neuen Nachrichtendienstgesetz. Damit sollen die Schlapphüte mehr Kompetenzen erhalten, was die Überwachung angeht. 53 Prozent der Befragten sagen aktuell Ja zur Vorlage, deren 35 Nein. Das Ja-Lager hat damit fünf Prozentpunkte verloren. Zugenommen hat der Anteil Unschlüssiger.
Für die Umfrage befragte das Forschungsinstitut zwischen dem 31. August und dem 8. September 1415 repräsentativ ausgewählte Stimmberechtigte.