Alles wird teurer, wir werden immer ärmer. Oder doch nicht?
Das Bundesamt für Statistik (BfS) spricht von einem Anstieg der Reallöhne. Demnach dürften unter Einbezug der Teuerungsprognosen für das Jahr 2023 von +2,2 Prozent die Reallöhne «im GAV-Bereich» leicht um 0,3 Prozent angestiegen sein, hält das BfS fest.
Von den Effektivlohnanpassungen seien etwas mehr als 655'000 Personen betroffen gewesen. Berücksichtigt wurden Gesamtarbeitsverträge, denen mindestens 1500 Personen unterstellt sind.
Mindestlöhne ebenfalls angehoben
Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren verteilte sich laut BFS der durchschnittliche Anstieg der GAV-Löhne 2023 hauptsächlich auf kollektive Erhöhungen (+2,1 Prozent) und nur zu 0,4 Prozent auf individuelle Erhöhungen. Somit seien 86 Prozent der für Lohnerhöhungen bestimmten Lohnsumme gleichmässig an die betroffenen Personen verteilt worden. Sowohl im Sekundärsektor als auch im Tertiärsektor fielen die kollektiven Erhöhungen stärker aus.
Auch die Mindestlöhne legten zu. Ihr Wachstum betrug in der Industrie 1,9 Prozent und im Dienstleistungssektor 1,8 Prozent. Gut 1'832'000 Personen sind einem GAV unterstellt, der normative Bestimmungen über Mindestlöhne enthält und in dem Vereinbarungen über Mindestlöhne getroffen wurden.
Die stärksten Lohnanpassungen bei den Mindestlöhnen gab es laut der Erhebung für Beschäftigte von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+3,7 Prozent), für kaufmännische Angestellte und Verkaufspersonal (+2,9 Prozent) und Beschäftigte des verarbeitenden Gewerbes (2,6 Prozent).
Unterdurchschnittlich war der Lohnzuwachs unter anderem im Gesundheits- und Sozialwesen (+1,3 Prozent) und im Baugewerbe (+1 Prozent). (SDA/rae)