Laut Uno-Bericht
Diskriminierung von HIV-Gefährdeten behindert den Kampf gegen Aids

Diskriminierung und Stigmatisierung verhindern den erfolgreichen Kampf gegen Aids, warnt ein Uno-Bericht. In 28 Ländern steigen die Infektionszahlen, da Menschen aus Angst vor Ausgrenzung keine ärztliche Hilfe suchen.
Publiziert: 26.11.2024 um 16:53 Uhr
Die rote Schleife ist das weltweit anerkannte Symbol für die Solidarität mit HIV-Infizierten. (Symbolbild)
Foto: LUKAS SCHULZE
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Diskriminierung von Menschen mit Aids oder mit einem erhöhten Risiko einer Ansteckung verhindert nach einem Uno-Bericht in manchen Ländern den erfolgreichen Kampf gegen die Immunschwächekrankheit. In 28 Ländern weltweit steigt die Zahl der Ansteckungen.

Zu den Ursachen gehöre, dass Menschen aus Angst vor Stigmatisierung keine ärztliche Hilfe suchten, heisst es im Bericht des UN-Programms Unaids zum Welt-Aids-Tag, dem 1. Dezember. Eine Ansteckung mit dem HI-Virus kann unbehandelt zur tödlichen Krankheit Aids führen.

Nach Angaben von Unaids war gleichgeschlechtlicher Sex im Jahr 2023 in 63 Ländern verboten. In diesen Ländern sei die Infektionsrate unter Männern, die Sex mit Männern haben, fünfmal höher als in Ländern, die solche Beziehungen nicht kriminalisieren.

Wenn die Diskriminierung aufhöre, könne das Uno-Ziel erreicht werden, Aids als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit bis 2030 zu eliminieren. Auch müssten neue Medikamente billiger werden und in allen Weltregionen zur Verfügung stehen, fordert Unaids.

«Um die Gesundheit aller zu schützen, müssen wir die Rechte aller schützen», sagte die Exekutivdirektorin von Unaids, Winnie Byanyima. «Wenn Mädchen Bildung verweigert wird, wenn geschlechtsspezifische Gewalt straffrei bleibt, wenn Menschen wegen ihrer Person oder ihrer Liebe verhaftet werden können, wenn der Besuch von Gesundheitsdiensten für Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft gefährlich ist, dann führt dies dazu, dass Menschen der Zugang zu HIV-Diensten verwehrt wird, die für die Rettung ihres Lebens und die Beendigung der Aids-Pandemie unerlässlich sind.»

Nach Angaben des Programms leben weltweit 39,9 Millionen Menschen mit HIV. Fast ein Viertel von ihnen bekomme die lebensrettenden Medikamente nicht. 2023 seien 630'000 Menschen im Zusammenhang mit Aids gestorben, 1,3 Millionen Menschen hätten sich neu mit dem HI-Virus infiziert.

In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der HIV-Neuinfektionen global verringert, wie es in einer neuen Studie des US-amerikanischen Instituts für Gesundheitsmetriken und -bewertung IHME heisst. Auch sterben demnach zunehmend weniger Menschen durch die Krankheit. Vor allem in Sub-Sahara-Afrika sei ein besonders starker Rückgang an Infektionen und Toten zu verzeichnen. In anderen Regionen jedoch stiegen die Zahlen.

Die Studie, die im Fachblatt «The Lancet HIV» erschien, prognostiziert auch einen weltweiten Höchststand. Demnach könnten im Jahr 2039 44,4 Millionen Menschen mit HIV infiziert sein, ehe die Zahlen in den Jahren danach langsam sinken.

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