Labour-Triumph in England – die SP jubelt
«Das ist eine schöne Retourkutsche!»

Es sei ein grosser Tag für die Sozialdemokratie: Theresa May verpasst die absolute Mehrheit auf der Insel. Die Schweizer Genossen von Überflieger Jeremy Corbyn gratulieren. Bei der SVP prangert man derweil Mays Inkonsequenz an.
Publiziert: 09.06.2017 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:53 Uhr
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Gratuliert den Genossen auf der Insel: SP-Nationalrat Cédric Wermuth.
Foto: 50 Patrick Luethy
Cinzia Venafro

Es ist ein grosser Tag für die Linke Europas: «Das ist eine schöne Retourkutsche von Jeremy Corbyn», sagt SP-Nationalrat Carlo Sommaruga zu BLICK. Sein britischer Genosse habe «die Unzufriedenheit der Unterschicht verstanden und es geschafft hat, die soziale Frage mehr zu thematisieren als den Brexit.»

Laut dem Genfer «bezahlt Madame May mit dem Verlust der Mehrheit für ihre Ignoranz. Anstatt die Position Grossbritanniens gegenüber der EU zu stärken, schwächt sie das Land», sagt Sommaruga. 

Wermuth gratuliert, Büchel prangert Inkonsequenz an

Parteikollege Cédric Wermuth schickt derweil seine «herzliche Gratulation an Labour und Jeremy Corbyn», so der Aargauer. «Was für ein fantastischer Wahlkampf!» Bedenke man die Ausgangslage, sei der Sieg der Labour-Partei wirklich beeindruckend. «Die letzten Wahlen in Europa zeigen deutlich, dass die Sozialdemokratie mit einem ehrlichen, linken Programm Wahlen gewinnen kann.»

Für Roland Büchel (SVP/SG) ist klar: «Theresa May wurde gierig und setzte überstürzte Neuwahlen an», so der Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats. «Im Wahlkampf kam sie dann immer mehr von einer klaren konservativen Linie ab. Die Zwängerei und die Inkonsequenz haben zum Desaster geführt.»

CVP-Pfister zweifelt an der Parteiunterstützung für May

Für Gerhard Pfister sind «in der UK solche Pattsituationen im Parlament für die Regierung schwierig», sagt der CVP-Präsident und Mitglied der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats. Die neue Regierung sei nun «geschwächt in den Verhandlungen mit der EU. Es ist offen, ob Frau May die Unterstützung ihrer Partei weiterhin erhält.»

Bei der FDP sorgt man sich um die «zusätzliche Unsicherheit für Grossbritannien und Europa», so Nationalrat Thierry Burkart. «Verlässlichkeit wäre aber nötiger denn je.» Für die Schweiz bleibe das Vereinigte Königreich ein sehr wichtiger Partner. «Die guten und stabilen Beziehungen sollen weiter ausgebaut werden.»

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