Kulturpolitik
Michael Kinzer wird ab Juli 2025 neuer Direktor von Pro Helvetia

Michael Kinzer wird als neuer Direktor ab 1. Juli 2025 die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia leiten. Derzeit ist er Leiter der Dienststelle Kultur der Stadt Lausanne. Das teilte Pro Helvetia am Mittwoch mit.
Publiziert: 20.11.2024 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2024 um 14:58 Uhr
Foto: Federal Studio
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der 1972 in Österreich geborenen Kinzer ist neben seiner Funktion bei der Stadt Lausanne Co-Präsident der Städtekonferenz Kultur. Verankert ist er ganz besonders im Kulturleben der Westschweiz. So hat er seine Karriere damit begonnen, dass er im Freiburger Konzertsaal Fri-Son programmiert hat. Es folgten Stationen als Veranstaltungskoordinator für die Expo.02, als Leiter einer Stiftung hinter dem Théâtre Populaire Romand mit dem Musiksaal und dem Theater L'heure bleue in La Chaux-de-Fonds. Von 2009 bis 2015 leitete er das Festival de la Cité in Lausanne. Demnach hat er sich vor allem in künstlerischen Leitungsfunktionen und im Management einen Namen gemacht.

Kultur sei das Herzstück unserer Gesellschaft, sie müsse begleitet, gefördert und verbreitet werden, wurde Kinzer in der Mitteilung zitiert. «Pro Helvetia spielt dabei eine einzigartige und wesentliche Rolle.»


Bei Pro Helvetia folgt er auf Philipp Bischof. Er hatte Ende 2023 angekündigt, seine Funktion als Direktor am 30. Juni 2025 aufgeben zu wollen. Auslöser dafür war eine Liebesbeziehung zu einer Kadermitarbeiterin gewesen, die ihm direkt unterstellt war. «Dem scheidenden Direktor Philippe Bischof danke ich schon heute für sein grosses Engagement und seinen Einsatz für das Kulturschaffen der Schweiz», liess sich Stiftungsratspräsident Michael Brändle in der Mitteilung zitieren. Bischof hatte sein Amt Ende 2017 angetreten.

Kinzer wurde im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens zum Direktor bestimmt, das von einem externen Kaderselektionsbüro durchgeführt wurde. Eine vom Stiftungsrat eingesetzte Findungskommission hat das Verfahren begleitet.

Für die Jahre von 2025 bis 2028 soll Pro Helvetia über ein Budget von 187 Millionen Franken verfügen. Dafür hatten sich Mitte September der National- und Ständerat ausgesprochen. Dem Entscheid waren Diskussionen vorangegangen, wegen als «problematisch» eingestufter Aktivitäten in Russland, obwohl Pro Helvetia sein Büro in Moskau bis Ende des Jahres schliessen will. Im Dezember, wenn das Parlament das Budget fürs kommende Jahr verabschiedet, wird klar, ob es bei diesem Betrag bleibt.


Pro Helvetia fördert im Auftrag des Bundes schweizerisches Kulturschaffen im In- und Ausland und in allen Sparten ausser Film, so etwa in den Bereichen darstellende und visuelle Künste, Literatur oder Musik. Dabei legen die Verantwortlichen ihre Schwerpunkte auf zeitgenössisches Kulturschaffen und auf den Austausch zwischen der Schweiz und anderen Ländern. Neben dem Büro in Moskau verfügt die Stiftung mit Sitz in Zürich über sechs weitere Aussenstellen überall in der Welt.

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