Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Bern gegen das WHO-Pandemieabkommen demonstriert. Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Bewegung Mass-Voll um Nicolas Rimoldi (29).
Zu den Mitorganisatoren gehörten die Freunde der Verfassung und die Freiheitstrychler. Diese setzten sich auf dem Bundesplatz lautstark in Szene, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Die veranstaltenden Organisationen waren im Kampf gegen die Corona-Massnahmen bekanntgeworden. Sie befürchten, dass das geplante WHO-Pandemieabkommen die Souveränität der Schweiz beschränken würde.
Das Abkommen soll Ende Mai in Genf verabschiedet werden. Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation streben einheitliche Regeln in den Bereichen Prävention, Vorsorge und Reaktion an, damit in Zukunft ein Chaos wie zu Beginn der Corona-Pandemie verhindert werden könne.
«Stopp WHO»
«Wir demonstrieren für eine souveräne Schweiz und gegen internationale Abkommen, die unsere Grundrechte abschaffen», hiess es in einem Aufruf von Mass-Voll. Dazu gehörten auch die Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) sowie Rahmenabkommen mit der EU.
«Unsere Gesundheit – darüber bestimmen wir selbst» war auf einem Transparent zu lesen, «Stopp WHO, Uno und Nato» stand auf einem anderen. Die Initiative stelle sicher, dass die Regierung nicht länger den internationalen Eliten diene, sondern wieder dem eigenen Volk, sagte ein Redner.
An der Kundgebung wurden Unterschriften für die Souveränitätsinitiative gesammelt. Das 2023 lancierte Begehren verlangt, dass kein internationales Abkommen die von der Bundesverfassung garantierten Rechte verletzen darf.
Rechtsaussen-Gäste aus Osteuropa
Als «Ehrengäste» der Demo angekündigt waren Mitglieder der rechtsextremen ungarischen Partei Mi Hazank (Unsere Heimat) und der prorussischen, nationalistischen Partei Wasraschdane (Wiedergeburt) aus Bulgarien. Ein Politiker von Wasraschdane rief die Demonstrierenden auf, sich weiterhin für die Werte der Schweiz einzusetzen.
Die Berner Polizei markierte Präsenz rund ums Bundeshaus. Auf dem Bundesplatz stand zudem ein privater Sicherheitsdienst im Einsatz. (SDA)