Die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) zieht Lehren aus der Corona-Pandemie. Es brauche auf operativer Ebene einen permanenten, departementsübergreifenden Krisenstab, in dem auch die Kantone vertreten seien, sagt KdK-Präsident Christian Rathgeb in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
Als Beispiel, an dem man sich orientieren könnte, nennt er den Sonderstab Asyl, der 2011 vom Bundesrat geschaffen und nun wegen des Ukraine-Kriegs zum ersten Mal eingesetzt worden ist. Nebst Vertretern des Justiz- und des Verteidigungsdepartement sind dort auch die Kantone dabei.
Kantone rufen nach dem Bund
Die Kantone hätten sich gegen eine dominantere Rolle der KdK ausgesprochen. Sie wollten vielmehr einen früheren, engeren und vor allem direkten Einbezug durch den Bund, sagt Rathgeb.
Der Bündner Regierungsrat räumt ein, dass die Kantone bei der Bewältigung der Pandemie Fehler gemacht hätten. Man müsse «nun dafür sorgen, dass wir die dieselben Fehler nicht noch einmal machen», sagt er. Rathgeb verteidigt die Kantone aber auch. Nicht alles sei schlecht gelaufen. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen habe sich über die Zeit der Pandemie verbessert. «Das System ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Das Räderwerk ist präziser und schneller geworden.»
Vorbereitungen für Herbst laufen
Die Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren arbeite nun mit Hochdruck an den Vorbereitungen, sollten die Fallzahlen im Herbst wieder steigen. Sie werde bald Empfehlungen abgeben. Wichtig sei, dass die Zeit bis zum Herbst genutzt werde.
So müsse etwa die Bettenplanung über eine Region hinausgehen. Die Gesundheitsdirektorenkonferenz habe das erkannt und arbeite auch hier an Lösungen. (SDA/lha)