Das teilte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Dienstag mit. Die Zahlen beziehen sich auf die EU sowie Liechtenstein, Norwegen und Island.
«Europa erlebt jetzt schon, wie der Klimawandel günstigere Bedingungen für invasive Mücken bietet, die sich in zuvor nicht betroffenen Gebieten ausbreiten und mehr Menschen mit Krankheiten wie Dengue infizieren», sagte die ECDC-Direktorin Andrea Ammon bei einer Pressekonferenz.
In der Schweiz sei es bisher noch nicht zu örtlichen Übertragungen gekommen, gab das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt. Die in der Schweiz gemeldeten Fällen seien bisher alle mit Reisen verknüpft.
Durch die Wiederaufnahme von Reisen nach der Pandemie sind aber auch in der Schweiz die Anzahl der Fälle von Dengue-Fieber stark gestiegen. Seit Jahresbeginn verzeichnete das BAG 227 Fälle von Dengue-Fieber. Letztes Jahr waren es in der gleichen Zeitspanne 74. 2022 waren es im gleichen Zeitrahmen 25.
Grundsätzlich sei es ausserdem nicht auszuschliessen, dass es in absehbarer Zeit zu Meldungen von lokalen Übertragungen in der Schweiz kommen könnte, so das BAG weiter. Die Asiatische Tigermücke, die das Fieber überträgt, gibt es in der Schweiz bereits. In den Nachbarländern Frankreich und Italien wurden in den vergangenen Jahren Ansteckungen beobachtet.
Das ECDC rief deshalb zu koordinierten Massnahmen auf. So müssten Insektennetze und Anti-Mücken-Spray verteilt werden. Auch Massnahmen wie das Entfernen von Wasserlachen auf Balkonen und in Gärten, die Mücken zur Eiablage nutzen, könnten das Risiko verringern.