Eine Mehrheit des Zürcher Kantonsrats will zerstörungswütige Demonstranten und Aktivistinnen zur Kasse bitten: Das Parlament hat am Montag entschieden, den Gegenvorschlag zur Anti-Chaoten-Initiative der Jungen SVP zur Annahme zu empfehlen. Das letzte Wort hat das Volk.
Der Gegenvorschlag, entworfen vom Regierungsrat und zusätzlich verschärft von der zuständigen Kommission, will die Rechnung «für ausserordentliche Polizeieinsätze» in Zukunft zwingend an die Verursacherinnen und Verursacher schicken, sofern diese vorsätzlich gehandelt haben.
Linke dagegen
Klima-Kleber sollen also künftig eine Rechnung erhalten, ebenso Teilnehmende von gewalttätigen 1.-Mai-Nachdemos oder Hausbesetzer. Teil dieses Gegenvorschlages ist auch eine zwingende Bewilligungspflicht für Demonstrationen in allen Gemeinden. Damit soll die Stadt Zürich übersteuert werden, die etwa bei der Velodemo Critical Mass lange auf eine Bewilligung verzichtet hatte.
Die Anti-Chaoten-Initiative der Jungen SVP, die vom Kantonsrat und Regierungsrat nicht unterstützt wird, hat die gleichen Kernforderungen, unterscheidet sich aber in einigen Details. Sie will die Kosten von Polizeieinsätzen etwa zwingend auf die Veranstalter abwälzen, also einen Automatismus schaffen.
SP, Grüne und AL waren gegen die Initiative und gegen den Gegenvorschlag. Sie fürchten einen Abschreckungs-Effekt, also dass Menschen aus Angst vor einer Polizei-Rechnung nicht mehr an Demonstrationen teilnehmen. (SDA)