Korpskommandant Daniel Baumgartner (57) wird per 1. Januar 2020 Verteidigungsattaché in Washington. Dies ist für ihn der Wechsel nach Wunsch, den er letzte Woche bei Verteidigungsministerin Viola Amherd (CVP, 56) deponiert hatte.
Die Bundesrätin und ihre Regierungskollegen nahmen den Ball schnell auf und gaben bereits an der heutigen Bundesratssitzung grünes Licht für den Wechsel.
Was Baumgartner – neben Philippe Rebord (61) und Aldo C. Schellenberg (60) der einzige Drei-Sterner in der Armee – zu diesem Wechsel bewegte, wollte Bundesrätin Amherd am Donnerstag nicht verraten. Es seien «persönliche Gründe» und darüber könnten Betroffene auch nur persönlich Auskunft geben, so Amherd.
«Spesenritter»-Image klebte an ihm
Klar aber ist: Die Armee-Spesenaffäre vom letzten Jahr – Goldvreneli-Geschenke, Appenzeller-Alpenbitter-Orgien an internen Feiern und per Helikopter eingeflogene Gattinnen der höheren Stabsoffiziere – setzte dem 57-jährigen Korpskommandanten zu. Seine Glaubwürdigkeit war stark angekratzt, obwohl er vom früheren Verteidigungsminister Guy Parmelin (59, SVP) gestützt worden war.
Baumgartner spielte eine wichtige Rolle bei der jüngsten Armeereform, der sogenannten Weiterentwicklung der Armee (WEA). Anfang 2017 war er zum Korpskommandanten befördert und per Anfang 2018 vom Bundesrat zum Chef Kommando Ausbildung gemacht worden.
Diese Funktion wird Baumgartner noch bis Ende Jahr wahrnehmen. Danach geht sein schon 30 Jahre dauerndes Berufsmilitärleben in den USA weiter: Er löst den bisherigen Verteidigungsattaché Divisionär Peter Wanner (57) in Washington ab.
Mögliche Nachfolger werden bereits genannt
Baumgartners Nachfolge an der Armeespitze ist noch offen. Auch dies kündigte Amherd schon letzte Woche an: Sie will sich Zeit lassen und die Neubesetzung der Militärführung mit der Wahl des neuen Armeechefs oder der neuen -chefin koordinieren.
Mögliche Nachfolger werden in Armeekreisen trotzdem schon genannt: Divisionär Lucas Caduff (55) oder Brigadier Franz Nager (57).