Konflikt zwischen USA und China
Schweiz nimmt diplomatische Beziehung zu Pazifikinsel Niue auf

Die Schweiz und die Pazifikinsel Niue nehmen diplomatische Beziehungen auf. Aussenminister Ignazio Cassis und seine Amtskollegin Mona Ainu'u haben am Mittwoch eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Cassis ist auf Mission im Pazifikraum.
Publiziert: 09.08.2023 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2023 um 09:02 Uhr
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Bundesrat Ignazio Cassis und die Australiens Aussenministerin Penny Wong vor einem Wandteppilch des Architekten Le Corbusier im Parlament in Canberra.
Foto: LUKAS COCH

Die Absichtserklärung wurde in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington unterzeichnet, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Dort traf der Bundesrat auch die neuseeländische Aussenministerin Nanaia Mahuta. Die Schweiz will gemäss einer neuen Strategie ihr Engagement im Südpazifik verstärken.

Neuseeland ist die letzte Etappe einer zehntägigen Reise des Aussenministers nach Südostasien und Ozeanien. In seiner Rede zu 60 Jahren diplomatischen Beziehungen mit dem Land würdigte Cassis in Wellington die Verbundenheit beider Staaten, die sich für demokratische Werte und einen starken Multilateralismus einsetzen.

Mahuta und Cassis wollen die Zusammenarbeit vertiefen, etwa im Rahmen der Small Advanced Economies Initiative, der beide Länder angehören. Diese vereint sieben Staaten mit einem ähnlichen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsstand und weniger als 10 Millionen Einwohnern. Dazu gehören neben der Schweiz und Neuseeland Dänemark, Finnland, Irland, Israel und Singapur.

Einfluss in wichtiger Region


Die Annäherung an den kleinen Pazifikstaat Niue mit seinen rund 1700 Einwohnerinnen und Einwohnern soll den Schweizer Einfluss in der geopolitisch wichtigen Region stärken. Zudem will sich die Schweiz im Rahmen der Uno für das Nicht-Uno-Mitglied Niue einsetzen.

Dadurch kann sie ihre Schwerpunkte während der zweijährigen Mitgliedschaft im Uno-Sicherheitsrat voranbringen, etwa den Klimawandel. Niue ist zudem von geopolitischer Bedeutung.

So bauten die USA und Frankreich aufgrund der Spannungen mit China jüngst ihre Positionen auf Samoa, Tonga und den Cook-Inseln aus. 2019 hatten die Salomon-Inseln mit Taiwan gebrochen und diplomatische Beziehungen zu China aufgenommen.

Peking versprach Investitionen von 500 Millionen Dollar, was in Washington, Canberra und Washington Besorgnis auslöste. Auf den Salomonen brachen Unruhen aus; viele Bewohner in diesem armen Land befürchten Raubbau in den Urwäldern.

Nach EDA-Angaben schliesst die Aufnahme von Beziehungen zu Niue im weiteren auch eine Lücke im diplomatischen Netz. Niue ist das einzige selbstverwaltete Territorium im Südpazifik, mit dem noch keine diplomatischen Beziehungen bestanden hatten.

Auch Klimawandel ein Thema


Den Klimawandel brachte Cassis bei einem Treffen mit der australischen Aussenministerin Penny Wong in Canberra ebenfalls zur Sprache. Australien führt 2026 die Uno-Klimakonferenz durch. Die Schweiz hatte zuvor ihre Kandidatur für den Anlass zugunsten Australiens zurückgezogen.

Cassis erklärte, die Schweiz wolle angesichts der ständig zunehmenden Polarisierung ihre Beziehungen zu Staaten mit einer ähnlichen Ausrichtung verstärken. Sie zähle auf die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren.

Das letzte Mal vor zehn Jahren mit Didier Burkhalter ein Schweizer Aussenminister Australien und Neuseeland besucht.

Zuvor war er in Indonesien und Singapur gewesen. Neben geopolitischen Themen prägte vor allem die Stärkung der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit die Reise. Letzteres stand besonders beim Wunschpartner Singapur im Vordergrund. Nach dem Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU sucht die Schweiz neue Allianzen. (SDA)


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