Unabhängig wie sich SVP-Politiker zur Bundesratsbeteiligung stellen. In einem sind sie sich einig: Alle setzen sich für die Schweiz ein, verteidigen das Land mir ihrer politischer Arbeit. Davon scheint SVP-Quereinsteiger Roger Köppel (50) nicht überzeugt zu sein. Der Zürcher Nationalratskandidat schaltet Inserate und verteilt Flyer mit dem Spruch: «Wählen Sie Roger Köppel: Endlich ein Politiker, der die Schweiz verteidigt!»
Der selbstbewusste Auftritt sorgt in der Rechtspartei für Stirnrunzeln. «Ich setze mich schon 24 Jahre länger für die Schweiz ein als Roger Köppel», sagt der Aargauer Nationalrat Ulrich Giezendanner (61, seit 1991 im Nationalrat). Sein wahrscheinlich baldiger Fraktionskollege sei offensichtlich «von sich etwas gar eingenommen».
Erstaunt ist die Zürcher Nationalrätin Natalie Rickli (38). «Ich freue mich, wenn Roger Köppel gewählt wird.» Dass er aber der Einzige und Erste sei, der die Schweiz verteidigt, sei schon etwas überheblich. «Und es ist auch ein Affront für alle Parlamentarier, die sich genau dafür einsetzen», so die Topkandidatin der Zürcher SVP. Ricklis Tip an den «Weltwoche»-Journalist: «Man soll sich nicht zu wichtig nehmen.»