Am Sonntag nächster Woche beginnt der alljährliche WEF-Reigen – mit einer Klimademo. Ein breites Bündnis aus Klimastreik-Komitees, Parteien, NGOs und Gewerkschaften ruft zur Versammlung in Landquart GR.
Nach der Kundgebung plant das Bündnis mit dem Namen «Strike WEF», in einer dreitägigen Winterwanderung nach Davos GR zu gelangen. Pünktlich zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums am 21. Januar will die bunte Truppe dort eintreffen.
Gemäss Kantonspolizei Graubünden hat man die ersten Etappen – von Landquart nach Schiers GR und von dort nach Klosters GR – bereits bewilligt. Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen die dritte Etappe von Klosters nach Davos. Sie ist für den WEF-Eröffnungstag angesetzt. Der Bündner Regierungsrat Marcus Caduff (46, CVP) sagt zu SonntagsBlick: «Die Wanderung, so wie sie jetzt geplant ist, können wir nicht bewilligen.»
Eine Strasse für Evakuierungen
Im Gegensatz zu den ersten beiden Streckenabschnitten steht zwischen Klosters und Davos nur eine Strasse zur Verfügung – und die muss im Notfall für Evakuierungen frei sein.
«Die Bündner Regierung prüft zusammen mit der Polizei mögliche Alternativen, damit die dritte Etappe von Klosters nach Davos stattfinden kann», so Caduff. Möglich ist etwa, statt der Strasse die Wanderwege zu benutzen.
Prominenteste Teilnehmerin der Winterwanderung dürfte Greta Thunberg (17) sein. Noch haben die Organisatoren keine definitive Zusage, doch sie stehen mit der schwedischen Klimaaktivistin in Kontakt. Und die Chancen für ihre Teilnahme stehen gut: Am kommenden Freitag will sie in Lausanne an einer Klimakundgebung teilnehmen, vier Tage später wird sie in Davos erwartet – zwischen diesen Terminen liegen das Treffen in Landquart und eben: die dreitägige Wanderung ins Landwassertal.
Höchste Anforderungen an Sicherheit
So oder so stehen die Sicherheitsverantwortlichen des diesjährigen WEF unter besonderem Druck: Mit US-Präsident Donald Trump (73) und dem iranischen Aussenminister Mohammad Dschawad Sarif (60) nehmen zwei Persönlichkeiten an der 50. Ausgabe des WEF teil, die höchste Anforderungen an das ohnehin aufwendige Sicherheitsdispositiv stellen.
Neben Polizeieinheiten aus der gesamten Schweiz wurden an die 5000 Soldaten aufgeboten. Der gesperrte Luftraum im weiten Umkreis um Davos wird zusätzlich von der Luftwaffe überwacht. Unter Druck steht das WEF aber auch, weil die Veranstaltung nach mehreren ruhigen Jahren wieder stärker im Fokus kritischer Aktivisten steht. Gestern Samstag demonstrierten etwa 250 Personen in Luzern gegen das Weltwirtschaftsforum. Zu dem bewilligten Protest hatte die Aktivistengruppe Resolut aufgerufen.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.