Klaus J. Stöhlker über den Sommaruga-Auszug
Die Globalisierung ist schuld!

Für PR-Guru Klaus J. Stöhlker ist die Entwicklung im Hause Sommaruga-Hartmann keine Überraschung: Viele Männer würden immer weiblicher und versuchten als Hausmänner an der Seite ihrer Ehefrau zu überleben. Denn viele Frauen seien längst erfolgreicher als ihre Gatten.
Publiziert: 26.08.2016 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:07 Uhr
Simonetta Sommaruga und Ehemann Lukas Hartmann treffen im Bernerhof zum Galadiner für den französischen Staatspräsidenten François Hollande ein (April 2015).
Foto: THOMAS HODEL

Gegenüber BLICK bestätigte der Sprecher von Simonetta Sommaruga Ende Juni erstmals, dass die Bundesrätin aus dem gemeinsamen Haus mit Ehemann Lukas Hartmann ausgezogen sei. Der Schrifsteller äusserte sich letzte Woche in der «Schweizer Illustrierten» dazu, warum die örtliche Trennung der Ehepartner Sinn mache. Hartmann tönte an, dass er jeweils am Abend gerne mit seiner Frau diskutiert hätte, wenn sie heimgekommen sei. Doch die Justizministerin sei dafür schlicht zu erschöpft gewesen. Dennoch blieb unklar, was genau im Hause Sommaruga-Hartmann der Grund für den Entscheid zu getrennten Wohnsitzen war.

PR-Berater Klaus J. Stöhlker ist überzeugt, dass die Schweizer Männer zu Verlierer geworden sind.
Foto: BAA_2013_08_08

Einer, der jetzt mit einer Ferndiagnose aufwartet, ist PR-Guru Klaus J. Stöhlker. Er macht in einem Artikel in der «Basler Zeitung» in Sommarugas Wegzug aus dem ehelichen Haus einen Trend aus: «Unser urbanes Volk lebt in äusserst stürmischen Zeiten, wo einst in stabilen Verhältnissen aufgewachsene und ihrer beruflichen wie militärischen Positionen sichere Männer erleben müssen, wie sie in der Luft hängen.»

Immer weniger Schweizern gelingt eine echte Karriere

Grund dafür sei, dass sich seit zwei Generationen die berufliche Position vieler Schweizer Männer verschlechtert habe. «Immer weniger Schweizern gelang eine echte Karriere, weil mit der zunehmenden Globalisierung die Vorgänger der Jains (Indien) und Thiams (Afrika) in Positionen einrückten, die früher dem Schweizer Mann vorbehalten waren. Schliesslich stagnierten auch die Saläre, und zuletzt sanken sie sogar», schreibt Stöhlker weiter. 

Und: Dem Schweizer Mann stünden immer mehr Frauen gegenüber, die systematisch den beruflichen Aufstieg verlangten und diesen auch erkämpften. Die Globalisierung sei auch in die biederen Haushalte der Superreichen wie des oberen Mittelstandes eingedrungen. Sieger, so Stöhlker, seien immer die Frauen. 

«Warum habe ich diesen Kerl geheiratet?»

Deshalb würden laut Stöhlker viele Männer immer weiblicher, suchten als Hausmann oder treuer Begleiter zweiten Rangs an der Seite ihrer Siegerin zu überleben: «Wenn diese, gebildet, erfolgreich und weit gereist, nach Hause zurückkehrt, fragt sie sich: ‹Warum habe ich diesen Kerl geheiratet?› Früher blieb man einfach zusammen. Heute kauft sie ihm eine Wohnung und sagt: ‹Geh, du kannst mich ab und zu besuchen.›» 

Über den Abstieg der weissen Männer und die Gründe dafür, waren sich bisher erst Feministinnen, Geschlechterforscher und Tiefenpsychologen einig. Mit Stöhlkers Essay hat der Erklärungsansatz erstmals auch den Mainstream erreicht. (hlm)

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