Keine Auswahl für das Parteipräsidium
Bei der SVP hagelt es Absagen

Alfred Heer bleibt vorläufig der einzige offizielle Kandidat. Roland Büchel fordert eine Auswahl – auch wenn er selbst antreten müsste.
Publiziert: 02.02.2020 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2020 um 11:12 Uhr
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Nationalrat Marcel Dettling wäre für viele in der SVP der ideale Kandidat.
Foto: keystone-sda.ch
Simon Marti
Simon MartiRedaktor SonntagsBlick

Wer wird denn nun der neue Chef der SVP? Werner Salzmann (57)? Der Berner Ständerat sagte diese Woche gegenüber nau.ch ab. Franz Grüter (56)? Der Luzerner könnte es sich allenfalls vorstellen, als Vizepräsident mitzutun. Also doch Nationalrat Marcel Dettling (39)?

Der Schwyzer wurde von seiner Kantonalsektion nicht als Kandidat gemeldet, berichtet der «Einsiedler Anzeiger». Seine berufliche und familiäre Situation sprächen tendenziell dagegen, dass er das Präsidium übernehme, sagt Dettling auf Anfrage. Dennoch darf die SVP-Spitze weiter hoffen: «Sollte die Findungskommission noch auf mich zukommen, verweigere ich mich dem Gespräch nicht», so Dettling. Der in der Partei allseits gelobte Landwirt behält sich also vor, doch noch anzutreten.

Dass die Findungskommission um den ehemaligen Fraktionschef Caspar Baader (66) auf Dettling zugeht, ist wahrscheinlich. Ob ihn seine Parteifreunde in einem neuerlichen Anlauf überzeugen können, bleibt gleichwohl zweifelhaft. Auch Nationalrätin Sandra Sollberger (46) würde einem Gespräch mit der Findungskommission nicht ausweichen. Doch die Baselbieterin betont, dass sie sich nicht um das Amt reisse.

Das fehlende Kandidaten-Karussell

Momentan bleibt somit Alfred Heer (58) der einzige offiziell gemeldete Anwärter. Das passt nicht allen. Alt Bundesrat Christoph Blocher (79) unterstellte in seiner persönlichen Fernsehsendung «Teleblocher» Heer fehlenden Tatendrang. Der Grund: Heer lehnt das von Blocher geprägte Verdikt, die SVP sei ein Sanierungsfall, ab.

Ein Einervorschlag, über den die Delegierten Ende März befinden sollen, ist wiederum für jene in der Partei undenkbar, die mehrere Kandidaturen als zwingend erachten. Roland Rino Büchel (54), St. Galler SVP-Nationalrat sagt: «Wichtig ist, dass die Partei eine Auswahl hat. Sollte sich bis zur Delegiertenversammlung nur ein Kandidat melden, ist es für mich denkbar, anzutreten. Wenn die Findungskommission auf mich zukommt, wehre ich mich nicht gegen ein Gespräch.» Angesichts der Mühen der SVP, freiwillige Kandidaten aufzutreiben, ein plausibles Szenario.

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