Kein Steuergeld mehr für Werbung
Glättli will Giacobbo das Fleisch streichen!

Grünen-Politiker Balthasar Glättli will Bundesgelder für Fleisch-Werbung streichen – aus Klimaschutzgründen. Leidtragender könnte Viktor Giacobbo sein.
Publiziert: 06.03.2015 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:48 Uhr
Schickt Glättli (r.) SRF-Komiker Viktor Giacobbo wieder auf Sponsorensuche?
Von Christoph Lenz

Zwei Jahre lang suchten die SRF-Komiker Viktor Giacobbo und Mike Müller verzweifelt einen Hauptsponsor für ihre Sendung. Nun ist «Schweizer Fleisch» an Bord, doch die Kooperation droht bereits nach einem Jahr wieder zu scheitern.

Der Grund: Die Fleisch-Kampagne wird zur Hälfte vom Bund finanziert. Grünen-Fraktionspräsident Balthasar Glättli (43) findet das stossend. «Nix gegen Giacobbo-Müller», so Glättli, aber «aus Klimaschutzgründen» sei eine Reduktion des Fleischkonsums wichtig. Deshalb fordert der Zürcher Politiker den Bundesrat auf, die Absatzförderung für Fleisch zu überdenken.

Glättli ist damit nicht allein: Auch SP-Nationalrat Beat Jans hat die mit Steuergeldern betriebene Fleisch-Werbung bereits kritisiert.

Ein harter Schlag für den Fleisch-Verband

Dreht der Bund den Geldhahn zu, ist das für den Fleischverband Proviande ein harter Schlag. «Wir hätten nur noch rund die Hälfte des heutigen 12 Millionen Franken-Budgets zur Verfügung», rechnet Proviande-Direktor Heinrich Bucher vor. «Es ist klar, dass wir unser Marketing-Portfolio anpassen müssten. Infrage gestellt wäre nicht nur das Sponsoring bei Giacobbo-Müller. Wir ermöglichen etwa auch Sportanlässe für Kinder und Jugendliche.»

Beim SRF spielt man die Sache herunter. Zur «hypothetischen» Diskussion über einen neuen Sponsor für Giacobbo-Müller wolle man sich nicht äussern, so die Mediensprecherin.

Balthasar Glättli, der vor 15 Monaten selbst Sendungsgast bei Giacobbo-Müller war, glaubt nicht, dass er den Zorn der SRF-Komiker auf sich zieht. «So wie ich Viktor Giacobbo und Mike Müller kenne, können die beiden gut unterscheiden zwischen Landwirtschaftspolitik und Medienförderung.»

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