Kein Ausgang mehr nach «Zigeuner»-Plakat
Basler Polizei versetzt Jung-SVPler Adrian Spahr

Noch ist das Rassismus-Urteil nicht rechtskräftig: Trotzdem muss der Basler Kantonspolizist Adrian Spahr – privat Co-Präsident der Jungen SVP Kanton Bern – nach dem ersten Gerichtsentscheid wegen eines «Zigeuner»-Plakats in den Innendienst.
Publiziert: 21.01.2019 um 21:12 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2019 um 11:45 Uhr
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Da durfte Adrian Spahr noch an die «Front»: Jetzt muss der Basler Polizist wegen eines «Zigeuner»-Plakats Innendienst leisten.
Foto: Keystone

Ein wegen Rassismus verurteilter Polizist im Dienst? Geht gar nicht, findet die Kantonspolizei Basel. Sie zieht ihren Mitarbeiter Adrian Spahr – national bekannt als Co-Präsident der Jungen SVP Kanton Bern – vom Frontdienst ab.

Spahr wurde vergangene Woche zusammen mit dem zweiten Chef der Jungen SVP Kanton Bern, Nils Fiechter, erstinstanzlich wegen Rassendiskriminierung verurteilt. Das Regionalgericht in Bern verknurrt beide zu bedingten Geldstrafen von je 30 Tagessätzen, weil sie ein rassistisches «Zigeuner-Plakat» zu verantworten hätten (BLICK berichtete). 

Polizei will das Wohl von Spahr schützen

Die Illustration hatten die Berner Jungpolitiker vor den kantonalen Wahlen im März 2018 auf Facebook gepostet. Sie machte Stimmung gegen Transitplätze für ausländische Fahrende: Dargestellt ist ein Schweizer in Sennentracht, der sich vor einem Abfallhaufen einer Wohnwagensiedlung die Nase zuhält. «Wir sagen Nein zu Transitplätzen für ausländische Zigeuner» war dazu zu lesen. Der Verband Sinti und Roma Schweiz erstattete Anzeige wegen Verletzung der Rassismus-Strafnorm.

Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig und wird von den Jungpolitikern ans Obergericht weitergezogen. Trotzdem muss Spahr, wie «Prime News» berichtet, nun vorläufig Innendienst ohne Alarmpikett leisten. Die Entscheidung solle «das Wohl des Mitarbeitenden wie auch die Interessen der Kantonspolizei angemessen schützen», argumentiert die Kantonspolizei Basel. 

Kein Gehör für die Juso-Forderung nach Kündigung

Bereits zuvor verlangte die Juso Basel-Stadt eine Reaktion der Behörden beziehungsweise die Entlassung von Spahr: «Verurteilte Rassisten dürfen nicht auf die Bevölkerung losgelassen werden», so die Jungpartei. (awi)

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