Sechs Mitarbeitende des Korps für humanitäre Hilfe (SKH) wurden am heutigen Donnerstag in das südostasiatische Land geschickt, wie das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Das Team bestehe aus Spezialistinnen und Spezialisten in den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung, Notunterkünfte und Katastrophenvorsorge, hiess es weiter.
Das Team werde die vietnamesischen Behörden bei der Bedarfsermittlung sowie bei kurz- und mittelfristigen Hilfsmassnahmen unterstützen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) plane zudem eine Lieferung von Hilfsgütern, darunter 300 Familienzelte und zwei Wasserversorgungssysteme für 10'000 Menschen.
Schweiz finanzierte lebensnotwendige Güter
Im Vorfeld habe die Deza mit der Vereinigung südostasiatischer Länder (Asean) zudem den Transport von lebensnotwendigen Gütern, welche die Schweiz finanziere, in die betroffenen Gebiete koordiniert.
Der Taifun «Yagi» hinterliess in mehreren Ländern Südostasiens eine Spur der Zerstörung. Stürmische Winde und starke Regenfälle trafen nacheinander die Philippinen, China und schliesslich Vietnam und verursachten grosse Schäden.
Tausende Menschen evakuiert
In Vietnam wurden zahlreiche Ortschaften überschwemmt und heftige Erdrutsche ausgelöst. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Zahl der Toten stieg derweil auf 233, mehr als 100 Menschen werden noch immer vermisst, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Vietnam erlebte laut dem EDA seit über dreissig Jahren keine derartige Katastrophe mehr. Besonders betroffen sind Bergregionen. In Anbetracht der grossen Not lancierten die vietnamesischen Behörden einen internationalen Hilfsappell.
Schwere Verluste gab es auch in der Landwirtschaft: Den Angaben zufolge starben etwa zwei Millionen Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Mehr als 200'000 Hektar Reisfelder wurden erheblich beschädigt.
Auch Thailand und Myanmar betroffen
Auch in Thailand herrscht weiter Alarm. Weite Teile der bei Touristen aus aller Welt beliebten Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai stehen seit Mittwoch unter Wasser. Mindestens sechs Menschen kamen bislang ums Leben. Anwohner mussten teilweise mit Hubschraubern von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden. Meteorologen warnten vor weiteren heftigen Niederschlägen.
Der Taifun hat auch Myanmar schwer getroffen. Gemäss offiziellen Angaben kamen bisweilen 19 Menschen bei Sturzfluten und Erdrutschen ums Leben. Laut Augenzeugen vor Ort könnte die Zahl der Opfer aber sehr viel höher liegen. Viele Gebiete in dem von einer brutalen Militärjunta regierten Land waren wegen Überschwemmungen von der Aussenwelt abgeschnitten.