Kaspar Becker-Zünd nimmt die erste Hürde für seine Partei
Banker rettet den BDP-Sitz in der Glarner Regierung

Glarus hat den 49-jährigen Kaspar Becker-Zünd als Nachfolger von Robert Marti in den Regierungsrat gewählt. Somit konnte die BDP ihren Regierungssitz verteidigen.
Publiziert: 04.03.2018 um 18:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:55 Uhr
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Der neu gewählte Glarner BDP-Regierungsrat Kaspar Becker.
Foto: zvg

Sein oder nicht sein, das ist hier gleich mehrfach die Frage für die BDP. Heute hat sich die Partei zurückgemeldet – sie drohte nach dem Rücktritt ihrer prominenten Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (61) in der Versenkung zu verschwinden.

Bei den Glarner Regierungsratswahlen hat die BDP in einer ihrer Hochburgen einen wichtigen Schritt getan. Nach dem Rücktritt des langjährigen BDP-Vertreters Robert Marti (64) war es für die Partei wichtig, dass Bankfachmann Kaspar Becker (49) den Sitz verteidigen kann.

Bald sind Wahlen in Bern

Damit hat die BDP unter der Leitung von Martin Landolt (49) die erste von mehreren Hürden in den Stammlanden genommen.

In Bern hatte die Partei 2014 einen herben Rückschlag erlitten. Sie sackte vor vier Jahren bei den kantonalen Wahlen von 25 auf 14 Sitze ab. Und bei den Parlamentswahlen 2015 verlor sie zwei ihrer neun Nationalratsmandate.

Schon am 25. März werden in Bern Regierung und Parlament gewählt.

Auch in Graubünden wird gewählt

Am 10. Juni wird in Glarus mit den Landratswahlen das Kantonsparlament neu bestellt. Am selben Tag haben die Bündnerinnen und Bündner über die Zusammensetzung des Grossrats und ihrer Regierung zu befinden.

Mit BDP-Regierungsrätin Barbara Janom Steiner (54) tritt eine langjährige Weggefährtin von Eveline Widmer-Schlumpf ab. Janom Steiner sass mit Widmer-Schlumpf im Zug nach Bern, als diese 2007 für Christoph Blocher (77) in die Landesregierung gewählt worden war. Später kam Janom Steiner für Widmer-Schlumpf in Graubündens Regierung.

Martin Landolts Partei muss versuchen, in ihren Stammlanden bis im Sommer weiterhin ihre Sitze zu halten und sich als eigenständige Kraft in der politischen Mitte neben der grossen CVP zu etablieren.

Verliert sie aber wieder Sitze, dürfte dies auch für die Eidgenössischen Wahlen im Herbst 2019 ein schlechtes Zeichen sein. Dann droht die BDP auf nationaler Ebene zu verschwinden und würde künftig höchstens noch in ihren drei Heimatkantonen eine Nebenrolle spielen. (pt)

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