Kantone liefern nicht
Bei den Impfdaten gibt es weiterhin Lücken

Alter oder Geschlecht der Geimpften fehlen teilweise in der nationalen Statistik – weil diverse Kantone diese Informationen nicht liefern.
Publiziert: 12.04.2021 um 20:15 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2021 um 10:18 Uhr
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Begehrter Piks: Bislang haben vor allem Risikogruppen Zugang zur Corona-Impfung.
Foto: Keystone
Gianna Blum

Wie alt sind die Leute, die ihre erste Impfung erhalten haben? Haben sie Vorerkrankungen? Welches Geschlecht haben sie? Es sind alles Fragen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf nationaler Ebene nicht vollständig beantworten kann. Immer noch nicht.

Denn von diversen Kantonen fehlen diese Daten. Und das, obwohl es eigentlich schon seit Ende Januar eine Weisung seitens des Bundes gibt, welche sie dazu verpflichtet, diese anonymisiert zu liefern.

Blick hat bei den betreffenden Kantonen nachgefragt. Und während alle ankündigen, demnächst nachzubessern, sind die Begründungen unterschiedlich.

Zürich will nachliefern

Zum Beispiel Zürich. Ursprünglich hatte der Kanton angekündigt, bis Ende März nicht nur die Zahl der verabreichten Impfungen, sondern auch die zugehörigen Details zu liefern. Stand Freitag letzter Woche fehlten sie aber nach wie vor. Auf Nachfrage von Blick hiess es, diese Woche soll es dann so weit sein.

Komplett werden die Daten allerdings noch nicht sein, «da die vollständige Aufarbeitung und Übertragung der Impfdaten aus den Heimen noch etwas länger dauert». Diese würden von der Zürcher Gesundheitsdirektion sukzessive geliefert.

Im Thurgau oder in Schwyz wartet man hingegen noch mit dem Übermitteln, da Daten von mobilen Equipen oder den Hausärzten noch fehlen.

Immer Ärger mit der Software

Anderswo liegt es an den Nachwehen wegen der Probleme mit dem Anmeldetool «OneDoc». Dieses wird vom Bund zur Verfügung gestellt und kann auch die Daten automatisch übermitteln. Schon bei der Einführung sorgte die Software für dicke Luft zwischen Bund und Kantonen, da technische Mängel auftraten.

Manche Kantone, die bei «OneDoc» geblieben sind, fluchen immer noch darüber. Zum Beispiel das Wallis. «Das vom Bund zur Verfügung gestellte Informatiksystem war nicht für den Einsatz in einer grossen Anzahl von Arztpraxen konzipiert und funktioniert nur in Impfzentren», heisst es bei der Gesundheitsdirektion.

Die Folge: Für Arztpraxen müssen die Daten erst mühsam via Excel erfasst und dann in «OneDoc» übertragen werden. Dadurch gebe es Diskrepanzen bei den Daten, heisst es im Wallis, und man informiere den Bund zurzeit nur über die verteilten Impfdosen.

Tägliche Anzahl Impfungen bleibt offen

Es hapert aber offenbar nicht nur an den Kantonen, auch das BAG selbst tut sich schwer. So heisst es im Aargau, die Daten würden längst übermittelt – ebenso in Basel-Stadt. Trotzdem fehlen diese im Dashboard des BAG. Von diesem war keine Stellungnahme erhältlich.


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