Kantone drücken sich vor Corona-Verantwortung
Liefere statt lafere

Die Kantone sperren sich dagegen, in der Corona-Pandemie das Heft in die Hand zu nehmen. Dabei ist das ihr Job. Sie können die Verantwortung nicht länger auf den Bund schieben, findet Blick-Politik-Redaktorin Lea Hartmann.
Publiziert: 21.04.2022 um 19:41 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2022 um 11:50 Uhr
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Blick-Politik-Journalistin Lea Hartmann kritisiert, dass die Kantone keine Verantwortung übernehmen wollen.
Foto: Thomas Meier
Lea Hartmann

Das eine Mal zu langsam, dann wieder überstürzt. Einmal zu zurückhaltend, dann übers Ziel hinausgeschossen: Die Kantone gingen mit der Corona-Politik des Bundesrats fast immer hart ins Gericht. Nun, da sie es besser machen könnten, drücken sie sich vor der Verantwortung.

Das ist ehrlich, könnte man sagen. Schliesslich hat die Bekämpfung von Corona ohne die harte Hand des Bundesrats tatsächlich nicht funktioniert.

Vor allem ist es entlarvend. Umso mehr, als sich die Kantone für ihr bisheriges Pandemie-Management selber ausgezeichnete Noten geben, wie Blick enthüllte. In Wahrheit machen sie ihren Job nicht, verlangen bloss mehr Mitsprache und mehr Geld.

Unpopuläre Entscheide treffen und dafür geradestehen – das aber soll dann bitte schön der Bund tun. Dies zeugt von einem fragwürdigen Staatsverständnis. Denn die Kantone könnten nicht nur mehr Verantwortung übernehmen, wenn sie denn wollten, sondern sie sind laut Verfassung zuständig. Und Zeit, sich vorzubereiten, hätten sie gehabt.

«Lafere» ist einfach, liefern offenbar zu schwierig.

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