Das eine Mal zu langsam, dann wieder überstürzt. Einmal zu zurückhaltend, dann übers Ziel hinausgeschossen: Die Kantone gingen mit der Corona-Politik des Bundesrats fast immer hart ins Gericht. Nun, da sie es besser machen könnten, drücken sie sich vor der Verantwortung.
Das ist ehrlich, könnte man sagen. Schliesslich hat die Bekämpfung von Corona ohne die harte Hand des Bundesrats tatsächlich nicht funktioniert.
Vor allem ist es entlarvend. Umso mehr, als sich die Kantone für ihr bisheriges Pandemie-Management selber ausgezeichnete Noten geben, wie Blick enthüllte. In Wahrheit machen sie ihren Job nicht, verlangen bloss mehr Mitsprache und mehr Geld.
Unpopuläre Entscheide treffen und dafür geradestehen – das aber soll dann bitte schön der Bund tun. Dies zeugt von einem fragwürdigen Staatsverständnis. Denn die Kantone könnten nicht nur mehr Verantwortung übernehmen, wenn sie denn wollten, sondern sie sind laut Verfassung zuständig. Und Zeit, sich vorzubereiten, hätten sie gehabt.
«Lafere» ist einfach, liefern offenbar zu schwierig.