Der Kanton Luzern verabschiedet sich wieder vom Fernunterricht. Nach den Sommerferien müssen alle Gymi- und Berufsschüler im Unterricht eine Maske tragen. Das berichtet das SRF-Onlineportal. Luzern ist der erste Kanton, der zu dieser Massnahme greift.
Wenn die Jugendlichen aber wieder in den Schulgebäuden unterrichtet werden, könne zwischen den Bänken schlicht kein Abstand von 1,5 Meter eingehalten werden. Sogar beim Unterricht in Halbklassen sei der Abstand nicht überall zu gewährleisten.
Maskenpflicht auf dem ganzen Schulareal
Das Obligatorium soll auf dem ganzen Schulareal gelten – auch während der Pausen. Für die Masken müssen die Schüler und Eltern selbst aufkommen. Das Lehrpersonal dagegen wird damit ausgestattet.
Aldo Magno, Leiter der Dienststelle Gymnasialbildung des Kantons Luzern, sagt im Interview mit Blick TV, mit der Massnahme gehe es darum, ein möglichst hohes Mass an Präsenzunterricht zu ermöglichen – und zu vermeiden, dass ganze Klassen oder gar Schulen in Quarantäne müssten.
Auch der Kanton Jura will zurück zum Präsenzunterricht. In der Primarschule soll die Maskenpflicht aber nur für Erwachsene gelten. Die geplanten Massnahmen in den beiden Kantonen gelten aber nur, wenn sich die Corona-Situation bis dahin nicht drastisch ändert.
Andere Kantone könnten nachziehen
Mittlerweile überlegen sich gleich zehn andere Kantone fürs kommende Schuljahr eine Maskenpflicht. So denken etwa die Kantone Zürich, St. Gallen, Schaffhausen und Freiburg über ein Obligatorium nach. Neuenburg prüft zudem, für gewisse Schulstufen Schutzvisiere einzuführen.
Das Wallis und Baselland diskutieren die Frage noch mit dem Kantonsarzt. In Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Obwalden ist eine Maskenpflicht derzeit nicht geplant. Für Mittelschulen und auf Berufsfachschulen steht sie aber ebenfalls zur Diskussion.
Das bedeutet: Die Maskenfrage spaltet die Schweiz. Denn für mehr als die Hälfte der Kantone ist eine Tragepflicht vorerst kein Thema – höchstens situativ. «Eine Tragepflicht sehen wir nur beispielsweise in Laboren oder bei praktischen Anweisungen vor», sagt der Schwyzer Bildungsdirektor Michael Stähli (52) gegenüber SRF.
Ländlichere Kantone könnten die Distanz- und Hygieneregeln meist einhalten, begründet etwa Nidwalden. Allerdings planen auch dichter besiedelte Kantone wie Bern, Genf und Tessin bis jetzt keine Maskenpflicht.