Jetzt ist es offiziell. Komiker Maro Rima (61) will bei den nationalen Wahlen vom Oktober im Kanton Zug für den Ständerat kandidieren. Er trete als parteiloser und unabhängiger Kandidat an, erklärt Rima am Donnerstag per Videobotschaft.
Rima fiel während der Corona-Pandemie immer wieder als Massnahmen-Skeptiker auf. Trotzdem bezog er Hilfsgelder aus einem Swisslos-Fonds – und das nicht zu knapp.
Angriff gegen Bundesrat und Parlament
Seine Skepsis gegenüber den Behörden und auch den Medien trägt Rima denn auch jetzt offen zur Schau. Er wolle sich in Bundesbern für eine ergebnisoffene von gegenseitiger Achtung geprägte Debattenkultur einsetzen, betont er. «Die politische Kunst, sich mit den unterschiedlichsten Meinungsträgern kontrovers, aber respektvoll auszutauschen, wurde in den letzten drei Jahren vom Bundesrat, dem Parlament und den Medien sträflich torpediert, was in der Bevölkerung leider zu grossen Verwerfungen und zu Rissen in unserer Demokratie führte.»
Es geht in ähnlichem Stil weiter. «Ich setze mich für eine Kultur des politischen Miteinanders sein, in der Bürger mit einer anderen Anschauung, Überzeugung und Haltung nicht zu Feindbildern erklärt und zum medialen Abschuss freigegeben werden», so Rima. Er deutet damit wohl an, dass er selber sich während der Pandemie ungerecht behandelt gefühlt habe.
Rima will nicht Teil des Politestablishments sein
Er sei sich bewusst, dass er die Welt nicht gross verändern könne, meint Rima. Gleichzeitig aber zeigt er sich davon überzeugt, dass er zumindest ein wenig dazu beitragen könne, dass sich die Bürger vermehrt wieder mit Respekt, Anstand und Empathie begegnen.
Rima macht auch klar, dass er sich nicht Teil des bestehenden Politestablishments werden will – so wie es beispielsweise schon der ehemalige US-Präsident Donald Trump (76) betont hatte. «Ich kandidiere nicht als klassischer Volks- oder Interessenvertreter für den Ständerat», betont Rima, «sondern möchte auch für all jene Menschen, die sich von der Politik ausgegrenzt, abgehängt und betrogen fühlen, eine Alternative sein.»
Einen kleinen Seitenhieb gibt es von Komikerkollege Mike Müller (59), der auf den sozialen Medien immer wieder mal gerne gegen Massnahmenkritiker austeilt. «Endlich ist er wieder lustig», schreibt Müller auf Twitter. Die Ironie ist kaum zu überlesen.
Massnahmenskeptiker wollen nach Bern
Marco Rima ist nicht der einzige Massnahmenkritiker, der auf einen Sitz im Parlament schielt. So kandidiert auch Nicolas Rimoldi, Präsident des Vereins «Massvoll» im Kanton Zürich für den Nationalrat. Der Thurgauer Massnahmenkritiker Daniel Stricker soll ebenfalls mit einer Kandidatur liebäugeln. (dba)