Kanadas Premier Trudeau in Quarantäne
Was, wenn ein Bundesrat an Corona erkrankt?

Das Coronavirus macht vor niemandem Halt, auch nicht vor Regierungschefs. Was, wenn sich auch Bundesräte anstecken? Dann springen ihre Stellvertreter ein.
Publiziert: 14.03.2020 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2022 um 10:26 Uhr
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Kanadas Premier Justin Trudeau ist in Quarantäne. Seine Ehefrau Sophie Gregoire Trudeau hat sich mit dem Coronavirus angesteckt.
Foto: keystone-sda.ch
Gianna Blum

In Spanien ist die gesamte Regierung in Quarantäne – wegen des Coronavirus. Auch Kanadas Premier Justin Trudeau (48) muss zwei Wochen zuhause bleiben, weil seine Frau sich angesteckt hat. Und US-Präsident Donald Trump (73) ist in den letzten Tagen bei diversen Treffen fotografiert worden, dessen Teilnehmer inzwischen hustend das Bett hüten müssen.

Das Coronavirus macht nirgendwo Halt, weder vor Grenzen noch vor Amtsträgern. Was also, wenn auch in der Schweizer Regierung Fieber und Husten ausbricht? Bundesrat Ueli Maurer ist mit seinen 69 Jahren in der Risikogruppe von Menschen, für die das Coronavirus besonders gefährlich ist.

Auf Abstand im Bundeshaus

«Wir sind uns bewusst, dass wir hier eine besondere Verantwortung haben», sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) am Freitag. Man halte sich bei sämtlichen Sitzungen streng an die Hygieneempfehlungen des Bundesamts für Gesundheit. Dies nicht nur an den Bundesratssitzungen selbst, sondern auch schon bei der Vorbereitung. Gemeinsame Kaffeepausen dürften also in den obersten Kreisen der Politik zur Zeit ein No-Go sein.

Bundesräte auf der Ersatzbank

Doch auch für den Ernstfall ist die Landesregierung vorbereitet: «Jeder und jede von uns hat einen Stellvertreter», betonte Sommaruga. Die Amtsgeschäfte könnten also weitergeführt werden. So, wie das schon mehrfach der Fall war – etwa als der ehemalige Finanzminister Hans-Rudolf Merz (77) 2008 mitten in der UBS-Krise einen Herzinfarkt erlitt, sprang seine Stellvertreterin Eveline Widmer-Schlumpf (63) ein.

Die Stellvertretungen im Bundesrat werden jeweils mit den Departementsverteilungen geregelt. Sollte etwa Sommaruga ausfallen, würde für sie Verteidigungsministerin Viola Amherd (57, CVP) zum Zug kommen. Für Amherd wiederum sitzt Wirtschaftsminister Guy Parmelin (60, SVP) auf der Ersatzbank. Und so geht es reihum bis zur Justizministerin Karin Keller-Sutter (56, FDP) deren Ausfall von Sommaruga kompensiert würde.

Regieren per Video-Konferenz

Und wenn gleich mehrere Bundesräte in Quarantäne stecken oder gar selbst krank werden? Auch hier hat die Regierung eine Antwort parat. «Wir haben die digitale Infrastruktur, die es möglich macht, dass Regierungsmitglieder auch von zuhause aus an Sitzungen teilnehmen können, so Regierungssprecher André Simonazzi. Für den Fall einer Quarantäne konnten Bundesräte also notfalls wohl auch vom Home Office aus regieren.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Coronavirus, Sars-Cov-2, Covid-19 – Was ist was?

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.
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