Was eint Grünen-Chefin Regula Rytz (58), SVP-Präsident Albert Rösti (52) und SP-Präsident Christian Levrat (49)? Sie alle müssen wegen der Corona-Krise länger im Amt bleiben. Nun aber drehen sich die Kandidatenkarussells für ihre Nachfolge wieder.

Offenes Rennen bei der SVP

Die SVP allerdings tut sich schwer. Interesse angemeldet haben bislang Ständerat Werner Salzmann (57, BE) sowie die Nationalräte Alfred Heer (58, ZH) und Andreas Glarner (57, AG). Letzterer will aber nur kandidieren, wenn Marcel Dettling (39, SZ) verzichtet. Der wäre der Wunschkandidat, zeigte bislang aber wenig Begeisterung für das anspruchsvolle Amt. So oder so: Die SVP will ihren Präsidenten physisch wählen, wegen des Veranstaltungsverbots wird Rösti daher wohl noch bis Ende Oktober im Amt bleiben.

Hat die SP noch die Wahl?

Offen ist das Rennen auch bei der SP. Hier stehen zwei Duos zur Auswahl: der Walliser Mathias Reynard (32) in Kombination mit Priska Seiler Graf (51, ZH) – oder aber die zwei Ex-Jusos Mattea Meyer (32, ZH) und Cédric Wermuth (34, AG). Gewählt wird voraussichtlich am 18./19. Oktober.

Doch nun tun sich beim Wallis/Zürich-Duo Risse auf, da Reynard eine Kandidatur für den Walliser Staatsrat erwägt. Es heisst, man übe Druck auf ihn aus, um den SP-Sitz in der Kantonsregierung zu sichern. Allerdings: In der Parteizentrale betrachtet man den Sitz als kaum gefährdet – und den Druck auf Reynard als überschaubar.

Bei den Grünen ist der Fall klar: Nationalrat Balthasar Glättli (48, ZH) ist der einzige Anwärter auf das Amt. Am 20. Juni wird gewählt – wegen Corona allerdings online.