Kampf um Departemente
Armee bald in Frauenhand?

Anders als bei der Bundesratswahl könnte sich bei der Ausmarchung um die Themen ein veritabler Krimi entwickeln: Gleich fünf neue Departementschefs sind möglich – samt Frau als Verteidigungsministerin.
Publiziert: 06.12.2018 um 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2018 um 08:50 Uhr
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Würdiger Abschied: Doris Leuthard und Johann Schneider-Ammann wurden heute vor der vereinigten Bundesversammlung für ihre langjährige Arbeit im Bundesrat geehrt. Ende Jahr ist für beide Schluss.
Foto: Keystone
Nico Menzato

Diesen Freitag fällt der Entscheid, welche Departemente die beiden Neo-Magistratinnen erhalten. Die wildesten Spekulationen schiessen derzeit ins Kraut. So gut wie sicher ist einzig: Finanzminister Ueli Maurer (68, SVP), der mit einem Glanzresultat von 201 Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt worden ist, bleibt Säckelmeister.

Dass Ignazio Cassis (57, FDP) bereits nach einem Jahr dem Aussendepartement entflieht, ist unwahrscheinlich – trotz Sorgenkind Rahmenabkommen. Wie aber verteilen die anderen fünf Bundesräte die übrigen Departemente unter sich?

Wechselreigen wegen Sommaruga?

Von Parteistrategen und bundesratsnahen Quellen wird derzeit eine kleine Rochade als wahrscheinlichste Variante genannt. Simonetta Sommaruga (58) wird Vorsteherin des überaus bedeutenden Uvek. Mittlerweile soll die SP-Frau mehr Lust auf Umwelt, Verkehr und Energie haben als aufs Wirtschaftsdepartement. Dieses bliebe in diesem Fall mit Karin Keller-Sutter (54) als neuer Chefin in FDP-Hand. Und die einzige Juristin im Siebnergremium, Viola Amherd (56), würde Justizministerin.

Die grosse Unsicherheit bei dieser Variante ist: Nach 15 Jahren unter Verkehrsminister Moritz Leuenberger wollen die Bürgerlichen das Uvek nicht erneut in linke Hände geben.

Wechselgelüste hat auch SVP-Verteidigungsminister Guy Parmelin (59). Die grosse Frage ist, ob seine «Kollegen» ihn lassen. Bekommt er Starterlaubnis, müsste eine der beiden Neo-Magistratinnen in die Bresche springen und den Kampfjet-Kauf weiter aufgleisen. Es wäre historisch. Noch nie hat eine Frau das VBS geführt.

Pokerface Berset

Und dann ist auch noch Innenminister Alain Berset (46), der sich für die Finanzen, aber auch die Wirtschaft interessiert. Wartet er auf den Abgang Maurers oder versucht er bereits jetzt zuzuschlagen? Die Auguren widersprechen sich.

Fünf neue Departementsvorsteher auf einen Schlag – und erstmals eine Frau als oberste Armeeverantwortliche. Anders als bei der gestrigen Wahl könnte sich bei der Ausmarchung um die Themen ein veritabler Krimi entwickeln – und auch bereits der erste grosse Krach im neuen Bundesrat.

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