Schwule Männer lassen sich Blut nehmen – und werfen die Konserven auf den Boden. Weil ihr Blut wertlos ist.
Mit diesem drastischen Video gehen die Jungsozialisten und die Schwulenorganisation Pinkcross auf Unterschriftenfang für ihre Online-Petition «Gleichberechtigung beim Blutspenden!» Diese wird heute auf der Juso-Homepage aufgeschaltet.
Es dürfe nicht sein, dass eine Gruppe Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung vom Blutspenden ausgeschlossen werde, begründen die Jung-Sozis ihre Petition.
«Objektive Risikofaktoren sollen den Ausschlag geben, ob jemand Blut spenden darf oder nicht. Die sexuelle Orientierung hat damit nichts zu tun und kann als Kriterium völlig ignoriert werde.»
Seit 1977 Jahren dürfen homosexuelle Männer hierzulande kein Blut spenden. Swissmedic begründet dies damit, dass Schwule ein «risikoreiches Sexualverhalten» hätten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine HIV-Infektion vorliege, sei bei Homosexuellen viel höher als bei Heterosexuellen.
Auch andere Risikogruppen – etwa über 60-Jährige, Prostituierte oder Drogensüchtige – dürfen kein Blut spenden.
Blutengpass droht
Der nationale Dachverband Blutspende des Schweizerischen Roten Kreuzes will Anpassungen vornehmen. Homosexuelle Männer sollen Blut spenden dürfen, «wenn sie bezeugen können, dass sie ein ganzes Jahr vorher keinen Sex – auch keinen geschützten – hatten», wie Rudolf Schwabe, Direktor von Blutspende SRK kürzlich sagte.
Dies weil gemäss Studien in Zukunft Blutkonserven knapp werden könnten
Dies reiche nicht, wie Oliver Heimgartner, Co-Präsident Juso Zürich sagt. «Wir verlangen mittels Petition eine vollständige Aufhebung des Verbots.» Wie in Frankreich. Dort dürfen homosexuelle Männer ab kommenden Jahr wieder Blut spenden.
«Sein Blut zu spenden, ist ein Akt der Grosszügigkeit, der nicht durch die sexuelle Orientierung begrenzt werden darf», sagte Gesundheitsministerin Marisol Touraine.