Kampf gegen Diskriminierung
Juso mit Blut-Video auf Unterschriftenfang

Auch schwule Männer sollen Blut spenden dürfen. Dies verlangen die Jungsozialisten mittels Petition.
Publiziert: 25.11.2015 um 08:43 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:30 Uhr
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Von Nico Menzato

Schwule Männer lassen sich Blut nehmen – und werfen die Konserven auf den Boden. Weil ihr Blut wertlos ist.

Mit diesem drastischen Video gehen die Jungsozialisten und die Schwulenorganisation Pinkcross auf Unterschriftenfang für ihre Online-Petition «Gleichberechtigung beim Blutspenden!» Diese wird heute auf der Juso-Homepage aufgeschaltet.

Oliver Heimgartner, Co-Präsident Juso Zürich.

Es dürfe nicht sein, dass eine Gruppe Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung vom Blutspenden ausgeschlossen werde, begründen die Jung-Sozis ihre Petition.

«Objektive Risikofaktoren sollen den Ausschlag geben, ob jemand Blut spenden darf oder nicht. Die sexuelle Orientierung hat damit nichts zu tun und kann als Kriterium völlig ignoriert werde.»

Seit 1977 Jahren dürfen homosexuelle Männer hierzulande kein Blut spenden. Swissmedic begründet dies damit, dass Schwule ein «risikoreiches Sexualverhalten» hätten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine HIV-Infektion vorliege, sei bei Homosexuellen viel höher als bei Heterosexuellen.

Auch andere Risikogruppen – etwa über 60-Jährige, Prostituierte oder Drogensüchtige – dürfen kein Blut spenden.

Blutengpass droht

Der nationale Dachverband Blutspende des Schweizerischen Roten Kreuzes will Anpassungen vornehmen. Homo­sexuelle Männer sollen Blut spenden dürfen, «wenn sie bezeugen können, dass sie ein ganzes Jahr vorher keinen Sex – auch keinen geschützten – hatten», wie Rudolf Schwabe, Direktor von Blutspende SRK kürzlich sagte.

Schwule sollen Blutspenden dürfen.
Foto: Screenshot

Dies weil gemäss Studien in Zukunft Blutkonserven knapp werden könnten

Dies reiche nicht, wie Oliver Heimgartner, Co-Präsident Juso Zürich sagt. «Wir verlangen mittels Petition eine vollständige Aufhebung des Verbots.» Wie in Frankreich. Dort dürfen homosexuelle Männer ab kommenden Jahr wieder Blut spenden.

«Sein Blut zu spenden, ist ein Akt der Grosszügigkeit, der nicht durch die sexuelle Orientierung begrenzt werden darf», sagte Gesundheitsministerin Marisol Touraine. 

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?