Kampagne für Renten-Initiative
«Junge dürfen nicht zu Rentensklaven gemacht werden»

Laut den Jungfreisinnigen steht die AHV vor dem Abgrund. Gegensteuer geben soll die Renten-Initiative, die das Rentenalter zunächst auf 66 Jahre erhöhen und danach an die Lebenserwartung koppeln soll. Die Lösung sei «fair für alle Generationen», so das Initiativkomitee.
Publiziert: 18.01.2024 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 15:29 Uhr
Vor zweieinhalb Jahren reichten die Jungfreisinnigen die Renten-Initiative ein. Am 3. März stimmen Volk und Stände über eine Rentenaltererhöhung ab. (Archivbild)
Foto: MARCEL BIERI

Am Donnerstag starteten die Jungfreisinnigen ihre Kampagne für die Renten-Initiative. Volk und Stände stimmen am 3. März darüber ab.

Gemäss dem Text der Volksinitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge (Renten-Initiative)» soll das Rentenalter für Frauen und Männer bis 2033 schrittweise auf 66 Jahre erhöht werden. Danach soll das Rentenalter an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt werden.

«Zeitbombe, die tickt»

Das Volksbegehren saniere die erste Säule, ohne dass Rentenkürzungen, zusätzliche Steuern oder eine weitere Verschuldung nötig würden, argumentieren die Jungfreisinnigen. Geschehe nichts, tue sich eine Finanzierungslücke in Milliardenhöhe auf. «Das ist eine Zeitbombe, die unaufhaltsam tickt.» Die Politik habe es verpasst, die AHV-Finanzierung ausgewogen und nachhaltig zu sichern.

Für Matthias Müller (32), Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz, ist klar: «Die Jungen dürfen nicht die Zeche für die politische Untätigkeit zahlen – sie dürfen nicht zu Rentensklaven gemacht werden!» Was die Initianten wollten, sei endlich eine schuldenfreie AHV.

Eine weitere Reform sei darum unausweichlich, soll die AHV in Zukunft nicht dramatisch tiefrote Zahlen schreiben, so Müller. Nur mit der Renteninitiative werde das Sozialwerk langfristig gesichert.

«Am Schluss müssen die Jungen die Suppe auslöffeln»

Eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre und danach eine Kopplung an die Lebenserwartung sei eine einfache Lösung. Geschehe nichts, drohe der AHV ein Minus in Milliardenhöhe. Bis im Jahr 2050 schätzt der Bund ein Umlagedefizit von 10,5 Milliarden Franken. Auch beim AHV-Ausgleichsfonds gäbe es eine Lücke von 80 Milliarden Franken.

«Wir nehmen die nüchternen Zahlen zur Kenntnis und handeln», sagte Müller. Mit der Renteninitiative würde das Umlagedefizit auf rund 5 Milliarden Franken halbiert. Die Politik habe es bisher verpasst, die AHV-Finanzierung ausgewogen und nachhaltig zu sichern. «Am Schluss müssen wir Jungen die Suppe auslöffeln.»

«Renten-Initiative entlastet auch Bundeshaushalt»

Patrick Eugster, der das Initiativkomitee präsentiert, doppelte nach: «Die Renten-Initiative sichert nicht nur unsere AHV-Renten nachhaltig, sondern senkt auch die Zuwanderung in die Schweiz, entlastet den Bundeshaushalt und generiert höhere Steuereinnahmen für Bund, Kantone und Gemeinden.»

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen des demografischen Wandels und des Wandels am Arbeitsmarkt sei es deshalb zwingend notwendig, die AHV nachhaltig finanzierbar zu gestalten. «Das schaffen wir nachweislich nur mit der Renten-Initiative», so Eugster weiter. (SDA/oco)

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