Per Flugzeug, Lastwagen oder Zug? Oft kann man bloss mutmassen, welchen Weg ein Lebensmittel hinter sich hat, bis es im Laden landet. Künftig soll das auf den ersten Blick klar sein.
Die zuständigen Kommissionen von National- und Ständerat wollen bei unverarbeiteten Lebensmitteln wie beispielsweise Früchte, Reis oder Nüssen eine Deklarationspflicht für den Transportweg einführen. Es geht dabei insbesondere darum, dass Läden angeben, wenn ein Lebensmittel per Flugzeug in die Schweiz kam. Dafür soll das Lebensmittelgesetz angepasst werden.
Lieferketten sollen nachhaltiger werden
Die Forderung eingebracht hat die Berner Grünen-Nationalrätin Christine Badertscher (41). Nach der Wissenschafts-Kommission des Nationalrats, die sich mit der parlamentarischen Initiative befasste, sprach sich am Dienstag auch die Schwesterkommission des Ständerats dafür aus.
Die Mehrheit der Ständerats-Kommission argumentiert, dass die Deklarationspflicht einen Beitrag dazu leistet, dass die Lieferketten nachhaltiger und transparenter werden. Die Minderheit, die den Vorstoss ablehnt, ist skeptisch, dass er in dieser Hinsicht etwas bringt.
Kein Verstoss gegen WTO-Recht
Christine Badertscher ist überzeugt, dass die Schweiz mit einer solchen Deklarationspflicht nicht gegen das Recht der Welthandelsorganisation (WTO) verstossen würde. So werde keine Transportart verboten, sondern diese lediglich transparent gemacht. Dass per Flugzeug transportierte Lebensmittel die Umwelt unverhältnismässig belasten, stehe wissenschaftlich zweifelsfrei fest.
Der Ball liegt nun bei der Wissenschafts-Kommission des Nationalrats, die einen konkreten Vorschlag für eine Gesetzesänderung ausarbeiten muss. Anschliessend werden National- und Ständerat entscheiden müssen. (lha)