Jungparteien wehren sich gegen Geldspielgesetz
Referendum gegen Online-Sperre

Die Jungparteien der FDP und der Grünen werden gemeinsam das Referendum gegen das geplante revedierte Geldspielgesetz ergreifen.
Publiziert: 17.09.2017 um 20:40 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:55 Uhr
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Andri Silberschmidt von der Jungen FDP.
Foto: Thoams Lüthi

Für National- und Ständerat ist klar: Wer online zocken will, soll dies nur noch auf Internet-Plattformen von Schweizer Casinos dürfen. Ausländische Websites sollen gesperrt werden. So schreibt es das revidierte Geldspielgesetz vor, das wohl in zwei Wochen vom Parlament verabschiedet wird. Das intensive Lobbying der heimischen Spielhöllen hat also gewirkt.

Vieles spricht jedoch dafür, dass am Ende das Volk entscheidet, wo und wie das Online-Glücksspiel abläuft. Die Jungparteien der FDP und der Grünen «werden gemeinsam das Referendum ergreifen, weil das Gesetz in vielen Punkten in die falsche Richtung geht», sagt der Präsident der Jungfreisinnigen, Andri Silberschmidt (23).

«Ein Teil der Online-Spieler wird in die Illegalität abgedrängt»

Die Begründung: Von einem offenen und freien Internet könnten alle profitieren. «Inhalte zu sperren, damit einzelne Anbieter in der Schweiz profitieren – in diesem Fall die Casinos –, ist ein liberaler Graus», so Silberschmidt.

Die Co-Chefin der Jungen Grünen, Judith Schmutz (20), befürchtet, dass Netzsperren einfach umgangen werden könnten. «Ein Teil der Online-Spieler wird so in die Illegalität abgedrängt», erklärt die Studentin aus Luzern.

Für beide Jungpolitiker geht es um grundsätzliche Fragen: «Mit der Einführung einer Netzsperre beim Geldspiel werden Tür und Tor für weitere Internetzensur geöffnet», sagt Silberschmidt. Heute sperre man Seiten wie Pokerstars – morgen vielleicht Zalando oder Netflix.  Marcel Odermatt

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Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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