Jungfreisinniger schickte Penis-Zeichnung
Berner Schnäbi-Snapper tritt zurück

Nach dem Versand einer sexistischen Nachricht tritt ein Mitglied der Jungfreisinnigen Bern nun zurück. Er erhält ausserdem eine Verwarnung der Jungpartei.
Publiziert: 25.04.2018 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:25 Uhr
Diese Zeichnung eines Berner Jungfreisinnigen sorgte nun für seinen Rücktritt.
Foto: Zvg
Florian Wicki, Julien Duc

Ein Bild, ein sexistischer Spruch, zwei Konsequezen.

Ein Berner Jungfreisinniger schickte eine Penis-Zeichnung an eine Politikerin der Jungen Grünliberalen Bern. Und doppelte sexistisch nach mit dem Spruch: «Bisch äuä scho lang nüm düre gnaglet worde? Stimmts oder isches so?»

Damit wurde eine rote Linie übertreten. Der Vorfall mache deutlich, dass Respektlosigkeiten und sexualisierte Angriffe auch in der Politik ein grosses Problem seien, so die Jungen Grünliberalen Bern. Deren Präsidentin Irène Jordi macht klar: «Ein solches Verhalten ist nicht tolerierbar und muss Konsequenzen haben.»

Ein Rücktritt und eine Verwarnung

Die beiden Jungparteien haben sich inzwischen zur Aussprache getroffen. Die Empfängerin des unschönen Bildes verzichtet auf eine Strafanzeige: «Das Leben des Politikers soll nicht durch ein Strafverfahren unnötig erschwert werden.» 

Und doch bleibt der Vorfall nicht ohne Folgen. Die logischen Konsequenzen hat der Jungfreisinnige selber gezogen: Er ist von allen seinen Ämtern zurückgetreten. Ausserdem: «Es wurde zudem eine Verwarnung ausgesprochen, welche bei erneutem Fehlverhalten in irgendwelcher Art zum Ausschluss aus dem Jungfreisinn führen wird», teilen die Berner Jungfreisinnigen mit.

Jungfreisinnige hätten den Vorfall lieber unter dem Deckel gehalten

Die Jungfreisinnigen bedauern das Verhalten ihres Mitglieds. Einen Seitenhieb gegen die Jungen Grünliberalen können sie sich dennoch nicht verkneifen: «Jedoch empfinden wir die Tatsache, dass die jglp Bern ohne Vorwarnung und ohne Chance für die beiden Involvierten die Sachlage zu erklären, an die Öffentlichkeit gelangt ist, als fraglich.» Sie hoffen, dass künftig «persönliche Differenzen» bilateral geklärt werden können.

Alle anderen Beteiligten dürften hoffen, künftig keine Schnäbi-Bildli mehr zu erhalten.

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