Dem Regen sei dank: Am Samstag feiert sich die Schweiz doch noch mit Feuerwerk. Überall im Land werden am 1. August Reden gehalten und rot-weisse Fahnen geschwungen.
Besonders ins Zeug legen sich am Nationalfeiertag die SVP-Politiker. Und die Jungpartei setzt nun noch einen drauf. «Alle Schweizer, die stolz auf ihr Land sind, sollten das mit einer Landesflagge zeigen», sagt Anian Liebrand.
Ihm steckt noch immer der Aufruf der Jungsozialisten in den Knochen. Im Vorjahr provozierten diese mit der Forderung, Friedens- statt Schweizerflaggen zu zeigen. «Dass die Linken unser Land und seine Traditionen hassen, ist nicht neu. Alle anderen sollten dem entschieden entgegentreten.»
Um die «Patrioten» daran zu erinnern, startet die Junge SVP heute eine grosse Social-Media-Aktion. Ihre Kader werden sich auf Facebook konsequent im Helvetia-Look präsentieren – und hoffen auf möglichst viele Nachahmer.
Via Homepage der Jungpartei kann sich die ganze Welt mit einem einzigen Klick das Profilbild einschweizern lassen – wahlweise mit einem dezenten Schweif, der Landesflagge oder einer wehenden Fahne.
Präsident Liebrand hat sich für die Fahne entschieden – auf dieser prangt ganz bewusst kein SVP-Logo. «Es geht uns nicht um Parteipolitik, sondern um Nationalstolz», erklärt er.
Dadurch hofft er auf Nachahmer aus anderen Parteien. Dass dennoch eine grosse Portion Wahlkampf in der Aktion steckt, ist klar.
Auf die Facebook-Idee kam die Rechtspartei dank dem Entscheid eines US-Gerichts für die gleichgeschlechtliche Ehe. Hunderttausende Befürworter zeigten sich virtuell mit einer Regenbogenfahne.
Nun hofft Liebrand auf einen ähnlichen Boom in rot-weiss. Das Ziel ist klar: «Wir wollen das Land mit Schweizer Fahnen überfluten – virtuell und auch in der Realität.»