Aufgepasst, hier kommt Adrian Spahr (23)! Muskelbepackt, Panzergrenadier, Polizist, dunkelhäutig – und die neuste Waffe des SVP-Nachwuchses. Der Berner Seeländer ist neben Nils Fiechter Co-Präsident der Jungen SVP Bern und somit Nachfolger von SVP-Zampano Erich Hess.
«Ich fühle mich als Dunkelhäutiger sehr, sehr wohl bei der SVP», sagt Spahr selbstbewusst. «Von den Linken und Ausländern im Gegensatz werde ich rassistisch beleidigt!»
«Die SP betreibt eine ausländerfeindliche Politik»
Vom linken politischen Spektrum heisse es immer wieder, er sei doch «kein richtiger Schweizer», berichtet er. «Die SP betreibt sogar eine ausländerfeindliche Politik. Sie ignoriert Probleme mit Ausländern und schadet damit uns rechtschaffenen Migranten und Secondos.»
Der Sohn eines Schweizers und einer gebürtigen Brasilianerin erlebte den Hass der Ausländer bereits in der Schule. «Weil ich beim Fussball bespielsweise nicht im Ausländerteam mitspielte, wurde ich als Chueli-Schweizer beschimpft.»
Die Zeit in Grün – Spahr hat den Unteroffizier in der Panzergrenadierschule in Thun abverdient – habe ihm bewiesen, wie wichtig Schweizer Werte wie «die Selbstbestimmung und die Disziplin» seien: «Im Gegensatz zu meinen Klassenkollegen in der Berufsschule will ich für mein Land einstehen und unsere Kultur verteidigen», sagt er. «Der ganze linke Tenor in der Schule hat mich nur noch mehr bestärkt, dass die SVP die Partei für Junge sein muss!»
«Ich verstecke meine Muskeln nicht hinter einer Krawatte»
Und der junge Mann weiss sich zu inszenieren: Sein Instagramprofil zeigt ihn posierend mit gestähltem Oberkörper, (der Grabstein aus dem Militär stolz zwischen der Brust), seinem Audi S3 («das Auto steht für das Blut, den Schweiss und die Tränen aus der Panzergrenadierschule. Ich habe es mit dem Sold bezahlt»), Fotos von Spahr in den Schwingerhosen – und Selfies mit SVP-Grössen wie Toni Brunner und Ueli Maurer oder der deutschen AfD-Chefin Frauke Petry.
«Nur, weil ich jetzt Politiker bin, verstelle ich mich sicher nicht und verstecke meine Muskeln hinter einer Krawatte», sagt er. «Denn so wie ich Sport betreibe, ist auch meine Politik: zielstrebig, diszipliniert und fair.»
Doch mit den Fotos spricht Spahr naturgemäss nicht nur Wähler an – der Singlemann ist heiss begehrt. «Aber ich habe jetzt keine Zeit für eine Freundin», sagt er. «Die Politik und die Polizei brauchen mich dringender.» (vfc)