Olivier Jornot (51) macht keinen Hehl daraus, dass er sich für das Amt des Bundesanwalts interessiert. Der Genfer Generalstaatsanwalt – sozusagen der oberste Ankläger des Kantons – gibt seine Kandidatur offiziell bekannt. Er will Nachfolger von Michael Lauber (54) werden, der im Sommer im Zuge der Fifa-Affäre das Handtuch geworfen hat.
Gegenüber «Le Temps» bestätigt Jornot seine Kandidatur. Mehr sagt er derzeit dazu nicht. Am Freitag war bei der Gerichtskommission des Parlaments die Bewerbungsfrist abgelaufen. Die Kommission ist dafür zuständig, der Bundesversammlung einen geeigneten Kandidaten vorzuschlagen.
Wie viele sich beworben haben, bleibt geheim
Wie viele Bewerbungen eingegangen sind, ist bis anhin nicht bekannt. Die Bewerbungen seien vertraulich, sagt Ständerat Andrea Caroni (40), Präsident der Gerichtskommission. Eine Subkommission treffe nun eine Vorauswahl. Die gesamte Kommission wird Ende November einen Entscheid fällen.
Das letzte Wort hat dann das Parlament. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin Laubers soll, so der Plan, im Dezember gewählt werden.
Jornot ist der erste, der seine Ambitionen bekannt macht. Mehrere Personen, die als valable Kandidaten gehandelt wurden, nehmen sich derweil aus dem Rennen.
Drei Papabili sagen ab
Maria-Antonella Bino, früher schon einmal stellvertretende Bundesanwältin und derzeit Compliance-Chefin bei der Cryptobank Sygnum in Zürich, sagt zu «Le Temps», sie habe sich nicht beworben. Auch der Genfer Staatsanwalt Yves Bertossa winkt ab – ebenso wie Peter Pellegrini, leitender Staatsanwalt im Kanton Zürich. (lha)